Auch heute noch ist Hypnose bei vielen Menschen mit Ängsten und Vorurteilen behaftet, wenngleich sie ein anerkanntes therapeutisches Verfahren darstellt. Die daran geknüpften Befürchtungen etwa bezüglich des Kontrollverlusts, der Willensbeeinflussung und des Ausschaltens von Moral, um nur einige zu nennen, sind weit verbreitet. Sie prägten die Geschichte der Integration der Hypnose in die Medizin und Psychotherapie als eine therapeutische Methode von Beginn an. In der aktuellen Studie des Monats analysiert die australische Historikerin Heather Wolffram den (aggressiven) Abgrenzungs- und Legitimierungsdiskurs, mit dem deutsche Mediziner wie Max Dessoir, Albert Moll und Albert von Schrenck-Notzing versucht haben, die ‚gute‘ medizinische Hypnose von der ‚schlechten‘ nicht-medizinischen Hypnose abzugrenzen.

Der britische Molekularbiologe und Wissenschaftsjournalist Johnjoe McFadden beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Phänomen quantenmechanischer Effekte in biologischen Systemen. Er hat zu diesem Thema schon einige populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht. In der aktuellen Studie des Monats möchte ich einen – ebenfalls populärwissenschaftlich gehaltenen – Aufsatz präsentieren, in dem er auf eine verständliche Art und Weise die verblüffenden quantenmechanischen Eigenschaften einiger zentraler biologischer bzw. biophysikalischer Prozesse beschreibt.

Im nächsten Jahr wird eine voluminöse, 4-bändige Anthologie mit religionswissenschaftlichen Texten bei Routledge (London) erscheinen, zusammengestellt und herausgegeben von den beiden australischen Wissenschaftlerinnen Carole M. Cusack und Helen Farley. Die Kompilation umfasst 69 Kapitel, die zu vier Themenschwerpunkten gruppiert sind: "Method, Theory, and Definition" (Band 1), "Historical – the Ancient World to the Early Twentieth Century" (Band 2), "Ideas, Practices, Groups" (Band 3) und "Pop Oc/Culture, Media, Modern Mythology" (Band 4). Sie entstammen wissenschaftlichen Fachzeitschriften unterschiedlicher Disziplinen (Schwerpunkt: Religionswissenschaft) sowie Monographien aus dem Zeitraum von 1969 – 2013. Das Inhaltsverzeichnis mit den Quellenangaben verspricht eine überaus interessante Lektüre. Die von den Herausgeberinnen verfasste Einleitung ist schon jetzt online zugänglich und soll hier – als Appetitanreger – vorgestellt werden.

Die aktuelle Studie des Monats möchte ich einem Grenzgebiet der "Grenzgebiete" widmen, nämlich den Verschwörungstheorien bzw. deren Vertretern und Gegnern. Auf den Webseiten der GWUP kann man unter dem Stichwort "Verschwörungstheorien" die Warnung finden, dass solche "eine Gefahr für das rationalistische Denken und die Demokratie" darstellen würden. Darin ähnelt die Argumentationsstruktur derjenigen, die von Skeptikern häufig auf andere Bereiche der Anomalistik angewandt wird. Solche Bewertungen führen dazu, dass sich Vertreter von Verschwörungstheorien leicht der Gefahr der sozialen Stigmatisierung ausgesetzt sehen. Ein britisches Forscherteam gab sich mit bloßen Mutmaßungen über Verschwörungstheoretiker nicht zufrieden und unterzog Kommentare von solchen wie auch von deren Gegnern zum 9/11-Attentat einer inhaltlichen und sprachpsychologischen Analyse.

Obwohl es nicht an Theorien zur Erklärung von paranormalen Effekten mangelt, gibt es wenige, deren Erklärungsreichweite auch merkwürdige Eigenschaften, die oft unter dem Begriff Elusivität von Psi zusammengefasst werden, umfasst. Die Elusivität beinhaltet, dass sich paranormale Phänomene dem Zugriff mit klassischen wissenschaftlichen Methoden zu entziehen scheinen, was sich z.B. im Replikationsproblem ausdrückt. Mit dem von Harald Atmanspacher, Hartmut Römer und Harald Walach entwickelten Ansatz der Generalisierten Quantentheorie wird ein theoretisches Modell zur Verfügung gestellt, das dieses "ungewöhnliche Verhalten" von Psi nachvollziehbar erklären kann und formal aus der experimentell gut bestätigten Quantenmechanik abgeleitet ist. Vergleichbares leistet das von Walter von Lucadou seit den 1980er Jahren entwickelte Modell der Pragmatischen Information, welches ebenfalls auf Erkenntnisse der Quantenphysik zurückgreift. Walach, v. Lucadou und Römer haben kürzlich eine Darstellung des theoretischen Rahmenwerks der Generalisierten Quantentheorie publiziert, die meines Erachtens sehr verständlich ist und auch auf die oft vorgebrachten Einwände, die Grundprinzipien der Quantenmechanik könnten nicht auf makroskopische Systeme übertragen werden, hinreichend eingeht.