Außergewöhnliche Erfahrungen
Konstruktion von Identität und Veränderung in autobiographischen Erzählungen
Christina Schäfer
Außergewöhnlichen Erfahrungen, wie sie im Rahmen parapsychologischer Forschung seit langem untersucht werden, wird vielfach eine besondere lebensverändernde Kraft zugewiesen. Die vorliegende Studie geht den Fragen nach, wie außergewöhnliche Erfahrungen in die eigene Biographie und die Interpretation der Wirklichkeit integriert werden und wie etwaige biographische Transformationsprozesse und Veränderungen des Weltbildes beschrieben werden. Die Forschungsperspektive ist dabei auf die Erlebens- und Kommunikationsaspekte gerichtet. Zur Beantwortung dieser Fragen wurden narrative biographische Interviews mit Personen geführt, die subjektiv einschneidende außergewöhnliche Erfahrungen gemacht haben (wie beispielsweise Nahtoderfahrungen, Erscheinungen oder Wahrträume). Es zeigt sich, dass zwischen diesen Erfahrungen sowie den subjektiven Konstruktionen von Wirklichkeit und den Transformationsprozessen komplexe, häufig ambivalente Sinnzusammenhänge hergestellt werden, in denen den Erfahrungen unterschiedliche Funktionen zugewiesen werden. Die Bedeutung, die einzelnen außergewöhnlichen Erfahrungen dabei zugemessen wird, lässt einfache Funktionsmodelle im Sinne von "außergewöhnliche Erfahrungen führen zu ..." obsolet erscheinen und weist auf die Notwendigkeit einer differenzierenden Perspektive hin, die die individuellen biographischen Konstruktionen berücksichtigt.
Zur Autorin:
Dr. Christina Schäfer ist Dipl. Psych. und promovierte an der Universität Freiburg. Sie ist als Neuropsychologin an der Universitätskinderklinik in Bern tätig.
Buchdaten:
- Umfang: 264 Seiten
- ISBN: 978-3-643-11871-4
- Preis: 29,90 €
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