Die Untersuchung von Fällen spontaner Reinkarnationserfahrungen (Cases of Reincarnation Type = CORT) stellt ein eigenständiges Gebiet der Anomalistik dar, das für viele mit dem Namen des 2009 verstorbenen Mediziners Ian Stevenson verknüpft ist, der diese Forschungstradition etabliert hatte. Das typische Vorgehen bestand in gründlichen Fallanalysen von Personen (hauptsächlich Kindern), die sich an frühere Leben zu erinnern scheinen. In diesem Zusammenhang spielen immer wieder auch Geburtsmale eine Rolle, die in auffälliger Weise körperlichen Merkmalen der verstorbenen Verbindungspersonen entsprechen (z.B. Verwundungen, die zu deren Tod führten). In manchen ostasiatischen Kulturen wird sogar die Praxis ausgeübt, soeben verstorbenen Personen mit einem aufgebrachten Mal zu kennzeichnen, in der von reinkarnistischem Denken geprägten Annahme, dass sich die wiedergeborene Person anhand eines entsprechenden Geburtsmals leicht wiedererkennen ließe. Der Psychiater Jim Tucker, ein ehemaliger Mitarbeiter Stevensons, sowie der ebenfalls langjährig mit der CORT-Forschung vertraute Psychologe Jürgen Keil führten eine Untersuchung von 18 Fällen jüngeren Datums in Thailand und Myanmar durch, bei denen solche ‚experimentell‘ zugefügten postmortalen Kennzeichnungen in Geburtsmalen von Kindern wiedergefunden worden waren, die man als Reinkarnationen der Verbindungspersonen ansah.

Vielleicht passend zur dunklen Jahreszeit und den bevorstehenden Tagen zwischen Jahren möchte ich mit der letzten diesjährigen Studie des Monats ein historisches Thema in den Blickpunkt rücken, das eher obskure, teilweise geheimniskrämerische und teilweise tatsächlich okkulte Bewegungen betrifft, die aber dennoch allseits bekannt sind – zumindest dem Namen nach: der Templerorden und seine ‚Nachfolgeorganisationen‘. Der derzeit an der Universität Erlangen-Nürnberg tätige Historiker Matthias Heiduk hat eine erhellende Rekonstruktion verschiedener Rezeptionslinien des Templerordens vorgelegt, die einen Bogen von der Zeit der Aufklärung bis zu den 1990er Jahren spannt.

Auch heute noch ist Hypnose bei vielen Menschen mit Ängsten und Vorurteilen behaftet, wenngleich sie ein anerkanntes therapeutisches Verfahren darstellt. Die daran geknüpften Befürchtungen etwa bezüglich des Kontrollverlusts, der Willensbeeinflussung und des Ausschaltens von Moral, um nur einige zu nennen, sind weit verbreitet. Sie prägten die Geschichte der Integration der Hypnose in die Medizin und Psychotherapie als eine therapeutische Methode von Beginn an. In der aktuellen Studie des Monats analysiert die australische Historikerin Heather Wolffram den (aggressiven) Abgrenzungs- und Legitimierungsdiskurs, mit dem deutsche Mediziner wie Max Dessoir, Albert Moll und Albert von Schrenck-Notzing versucht haben, die ‚gute‘ medizinische Hypnose von der ‚schlechten‘ nicht-medizinischen Hypnose abzugrenzen.

Der britische Molekularbiologe und Wissenschaftsjournalist Johnjoe McFadden beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Phänomen quantenmechanischer Effekte in biologischen Systemen. Er hat zu diesem Thema schon einige populärwissenschaftliche Bücher veröffentlicht. In der aktuellen Studie des Monats möchte ich einen – ebenfalls populärwissenschaftlich gehaltenen – Aufsatz präsentieren, in dem er auf eine verständliche Art und Weise die verblüffenden quantenmechanischen Eigenschaften einiger zentraler biologischer bzw. biophysikalischer Prozesse beschreibt.

Im nächsten Jahr wird eine voluminöse, 4-bändige Anthologie mit religionswissenschaftlichen Texten bei Routledge (London) erscheinen, zusammengestellt und herausgegeben von den beiden australischen Wissenschaftlerinnen Carole M. Cusack und Helen Farley. Die Kompilation umfasst 69 Kapitel, die zu vier Themenschwerpunkten gruppiert sind: "Method, Theory, and Definition" (Band 1), "Historical – the Ancient World to the Early Twentieth Century" (Band 2), "Ideas, Practices, Groups" (Band 3) und "Pop Oc/Culture, Media, Modern Mythology" (Band 4). Sie entstammen wissenschaftlichen Fachzeitschriften unterschiedlicher Disziplinen (Schwerpunkt: Religionswissenschaft) sowie Monographien aus dem Zeitraum von 1969 – 2013. Das Inhaltsverzeichnis mit den Quellenangaben verspricht eine überaus interessante Lektüre. Die von den Herausgeberinnen verfasste Einleitung ist schon jetzt online zugänglich und soll hier – als Appetitanreger – vorgestellt werden.