Zeitschrift für Anomalistik Band 18 (2018) Nr. 1+2

Die Ausgabe 1+2 des Bands 2018 der Zeitschrift für Anomalistik ist erschienen.

Mit Beiträgen von
Gerhard Mayer, Birgit Menzel, Meret Fehlmann, Uwe Schellinger, Johannes Heim, Sarah Pohl u.v.a.

„Die Aufsätze in dieser Ausgabe der Zeitschrift für Anomalistik kann man alle unter der Perspektive eines besonderen Zeitgeistbezugs betrachten. Drei von ihnen haben einen historischen Schwerpunkt, einer analysiert die gegenwärtige Situation unter einer speziellen Perspektive, und zwei weisen auf Aspekte hin, die auf (mögliche) zukünftige Entwicklungen hinweisen.“

Aus dem Editorial von Gerhard Mayer

Stimmenhören wurde und wird nach wie vor gerne als Synonym für das Vorliegen einer Psychose angesehen. Zwar haben auch viele schon von Eingebungen und Visionen im Bereich der Religionen und Mystik gehört, aber üblicherweise wird dies nicht dem alltäglichen Bereich zugeordnet. Die besonderen Gesetze, die im Bereich der Mystik gelten, sind weitestgehend ohne Relevanz für den medizinisch-psychiatrischen Alltag. Dass es auch Menschen gibt, die regelmäßig Stimmen hören und dennoch nicht unter Realitätsverlust leiden, die also ihren Alltag sehr gut bewältigen können, ist nur wenigen bekannt. Umso verdienstvoller ist es, dass diese Gruppe nun in einer Vergleichsstudie genauer untersucht wurde.

Einer nach wie vor gängigen Vorstellung zufolge gab es einen engen Zusammenhang zwischen dem Nationalsozialismus und esoterischem Gedankengut. Dieses soll einen wichtigen Einfluss auf die menschenverachtende Ideologie der Nazis gehabt haben. Einen solchen Einfluss gab es in der Tat, doch das Verhältnis ist weitaus komplexer, als es in den erst in der Nachkriegszeit entstandenen Mythen um das „esoterische Nazitum“ (wie auch deren geheimer SS-Technologie) sowohl aus linker als auch aus rechter politischer Perspektive behauptet wird. Der an der Universität Heidelberg Religionswissenschaftler Julian Strube hat sich intensiv mit der Geschichte der Esoterik im 19. und 20. Jahrhundert und besonders auch deren Bedeutung im Zusammenhang mit völkischen Bewegungen, Nationalsozialismus und Rechtsextremismus beschäftigt.

Apport-Phänomene gehören zum festen Bestand der parapsychologischen Forschungsgeschichte – nicht derjenigen der experimentellen Laborforschung, sondern der Forschung zu mediumistischen Phänomenen. Obwohl dieser Ansatz aus verschiedenen Gründen seit bald einem Jahrhundert in den Hintergrund gerückt ist, bleiben die berichteten Phänomene auch heute noch spannend – selbst aus einer Perspektive, die nicht die spiritualistisch geprägte Survival-Frage in den Fokus nimmt. Dies ist so, weil wir es mit physikalisch greifbaren Objekten zu tun haben, die angeblich auf paranormale Weise apportiert werden und für eine nachfolgende Untersuchung auch materiell zur Verfügung stehen. Während also bei Telepathie, Hellsehen und Präkognition mit der Information und deren Übermittlung etwas Nicht-Materielles im Zentrum der Betrachtung steht, und selbst psychokinetische Effekte aufgrund der aus dem Alltag vertrauten Erfahrung unsichtbarer Kraftwirkungen wie z.B. der elektromagnetischen Wechselwirkung oder der Gravitation uns nicht so fremdartig erscheinen mögen, kennen wir ‚Materialisationen‘ von permanenten physikalischen Objekten nur aus dem Bereich der Phantastik in Mythen, Literatur und Film oder als Hervorzaubern der Taube aus dem leeren Zylinder des Bühnenmagiers.

Zeitschrift für Anomalistik Band 16 (2016) Nr. 1+2

Ab sofort ist auf unserer Website der Vollzugriff auf die Jahrgänge 2013, 2014, 2015 und 2016 der Zeitschrift für Anomalistik möglich. Dazu gehören die Volltexte aus acht verschiedenen Ausgaben der Zeitschrift.

Mit der umfangreichen Freischaltung wird die Gesellschaft für Anomalistik in Zukunft einen neuen Turnus etablieren, mit dem die Volltexte eines ZfA-Jahrgangs regelmäßig im Laufe des zweiten Folgejahrs nach dem Erscheinen hier auf der Webseite zugänglich werden.