Fast allen, die sich eingehender für paranormale Phänomene interessieren, ist der Name Nina Kulagina ein Begriff, oder er ist ihnen zumindest schon einmal zu Ohren gekommen. Denn Ninel Kulagina – so lautet der korrekte Vorname – ist eine der bekanntesten Psychokineten des 20. Jahrhunderts, die massive Phänomene relativ zuverlässig produzieren konnte – anscheinend mit Willenskraft. Dies zumindest während einer bestimmten Periode ihres Lebens. Das Faszinierende dabei ist, dass sie ausführlich in wissenschaftlichen Labors getestet worden ist und davon gute Dokumentationen existieren. Darunter sind auch einige sehr populär gewordene Filmaufnahmen. Schon früh „klärten“ prominente Skeptiker wie Martin Gardner auf, wie die produzierten Phänomene zustande gekommen seien, ohne es allerdings für nötig zu halten, Kulagina selbst zu untersuchen oder die Untersuchungsberichte der russischen Wissenschaftler ernst zu nehmen. Gardner fällte sein Urteil, indem er sich in New York mit einigen „Magiern“ zusammensetzte und sie gemeinsam die Filmausschnitte betrachteten („we were falling off the chairs laughing“).

Zeitschrift für Anomalistik Band 20 (2020) Nr. 1+2

Die erste Ausgabe des Bands 2020 der Zeitschrift für Anomalistik ist erschienen. Mit dieser Ausgabe beginnen wir in der Gesellschaft für Anomalistik den nunmehr 20. Jahrgang der ZfA!

Mit Beiträgen von
Gerhard Mayer, James E. King und Michael A. Woodley of Menie sowie Matthew A. Sarraf und J. Richard Greenwell, Andreas Anton und Michael Schetsche, Michael Nahm, Wilhelm Mattes, Ulrich Magin u.v.a 

„Die vorliegende Ausgabe der ZfA ist dafür ein sehr gutes Beispiel für die Vielfalt der Themenbereiche, aber auch der methodischen Herangehensweisen und Verarbeitungstiefe. Kryptozoologie, Astrologie, Nahtoderfahrungen, historische und soziologische Studien und Dokumentationen zur Rezeption parapsychologischer und sonstiger ‚okkulter‘ Themen bilden ihren Inhalt. Manche der Themen gehören traditionsgemäß zum Kernbereich der Anomalistik, andere sind in deren Grenzbereich zu verorten…“

Aus dem Editorial von Gerhard Mayer

Der Biologe Michael Nahm, der sich neben seiner Forschung zu verschiedenen außergewöhnlichen Phänomenen wie z.B. Nahtoderfahrungen, terminaler Geistesklarheit und dem plötzlichen Weißwerden von Haaren auch mit historischen Fallstudien beschäftigt hat, hat in einem bemerkenswerten Unterfangen ein wenig bekanntes Werk des ungarischen Parapsychologen Elemér Chengery Pap (1869–?) studiert und die darin beschriebenen Untersuchungen zu physikalischen Medien zusammenfassend vorgestellt. In dem 1938 erschienenen umfangreichen Buch wird von teilweise spektakulären paranormalen Phänomenen wie Apporten von festen physikalischen Objekten berichtet.

Die Autorin der hier vorgestellten Studie des Monats, Sharon Hewitt Rawlette, hat Philosophie studiert. Ihr Interesse an der Frage nach bedeutungsvollen  oder rein „zufälligen“ Zufällen – die erstgenannten werden in der Terminologie nach C.G. Jung als „synchronistische Ereignisse“ bezeichnet – fand seinen Niederschlag in ihrem 2019 publizierten und mehr als 600 Seiten umfassendes Buch mit dem Titel The Source and Significance of Coincidences. Ebenfalls im letzten Jahr erschien ein Artikel von Rawlette im Journal for Scientific Exploration. Sie greift darin einen Aspekt des Themas auf und behandelt die Frage, inwieweit eine Beurteilung von außergewöhnlichen spontanen Erfahrungen, die subjektiv als synchronistische bzw. psi-basierte Ereignisse interpretiert werden, auf einer wissenschaftlichen Basis getroffen werden kann.

Zeitschrift für Anomalistik Band 16 (2016) Nr. 1+2

Ab sofort ist auf unserer Website der Vollzugriff auf die Jahrgänge 2017 und 2018 der Zeitschrift für Anomalistik möglich. Dazu gehören die Volltexte aus vier verschiedenen Ausgaben der Zeitschrift.

Mit der umfangreichen Freischaltung wird die Gesellschaft für Anomalistik auch in Zukunft  die Volltexte eines ZfA-Jahrgangs regelmäßig auf der Webseite zugänglich machen.