Die Diskussion um die Natur des 2017 entdeckten und Oumuamua genannten interstellaren Objekts mag den meisten bekannt sein, denn sie wird nach wie vor noch geführt und taucht immer wieder in den Medien auf. Doch nicht nur gegenwärtige Himmelsbeobachtung, sondern auch historische Aufnahmen können interessante Daten liefern. In der hier präsentierten Studie des Monats stelle ich eine Arbeit der Astrophysikerin (und Preisträgerin) Beatriz Villaroel und ihrem Team vor, die eine spannende Entdeckung bei der Analyse von historischem astronomischem Fotomaterial gemacht haben. Villaroel ist Leiterin des VASCO Network, das sein Anliegen auf seiner Webseite so beschreibt: „The Vanishing & Appearing Sources during a Century of Observations (VASCO) project aims at finding astro-physically interesting mismatches between historical sky surveys: ‘Which object flickered out from our celestial radar?’, ‘Which locations hint at astronomical spectacles to discover?’” In dem vorgestellten Artikel wird die Entdeckung von neun Objekten auf einer rotempfindlichen fotografischen Platten beschrieben, die am 12. April 1950 im Rahmen der Himmelsbeobachtung durch das Palomar-Observatorium, einer US-amerikanischen Sternwarte, aufgenommen worden war. Diese Objekte lassen sich weder auf früheren noch auf späteren Aufnahmen des gleichen Himmelabschnitts nachweisen und stellen dadurch eine potenzielle Anomalie dar.

Evelyn Elsaesser

Gast: Evelyn Elsaesser

Zeitschrift für Anomalistik Band 21 (2021) Nr. 1

Mit einigen Neuerungen ist die erste Ausgabe des Bands 2021 des Journal of Anomalistics / Zeitschrift für Anomalistik erschienen!

Mit Beiträgen von Edgar Wunder, Timm Grams, Harald Walach, Ricarda Zöhn und Sarah Pohl, Fotini Pallikari u.v.a.

„Weiterhin kann dem Cover entnommen werden, dass die ZfA von dieser Ausgabe an offiziell als gemeinsames Projekt der Gesellschaft für Anomalistik und des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) herausgegeben wird. […] Wir wandeln sie auf „Platinum Open Access“ um, d. h. die Texte werden nach Veröffentlichung in elektronischer Form kostenfrei zugänglich gemacht. Mit diesem Schritt steigert man die Attraktivität für Autoren und Autorinnen, denn Open-Access-Texte werden deutlich öfter rezipiert und zitiert. Zusammen mit der Einführung des englischen Zeitschriftentitels Journal of Anomalistics (JAnom) und des größeren Anteils englischer Texte hoffen wir auf eine verstärkte internationale Sichtbarkeit und Resonanz, die natürlich auch der GfA als Vereinigung zugute kommt.

Aus dem Editorial von Gerhard Mayer

Berichte von Menschen, die sich an frühere Leben zu erinnern scheinen, kennt man aus dem Bereich von Rückführungen unter Hypnose und oft auch von esoterisch orientierten Webseiten, Zeitschriften und Büchern. Allerdings gibt es auch Forscher, die mit Mitteln der Wissenschaft Fälle untersuchen, in denen „Erinnerungen an frühere Leben“ eine bemerkenswerte Rolle spielen. Der Psychiater Ian Stevenson (1918-2007) leistete mit seinen aufwendigen Feldstudien Pionierarbeit und bislang auch den insgesamt größten Beitrag in diesem Forschungsbereich. Er bezeichnete solche Fälle als „Cases of Reincarnation Type“ (CORT).

Michael Nahm

Gast: Dr. Michael Nahm

  • Dipl.-Biologe
  • wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg