Soeben ist der Band 4 der Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik erschienen:

Gerhard Mayer, Michael SchetscheSchriftenreihe der GfA Band 4

N gleich 1. Methodologie und Methodik anomalistischer Einzelfallstudien

Mit einem Beitrag von Wolfgang Fach

 

Klappentext: Einzelfallstudien haben in den Wissenschaften eine lange Tradition, stehen in manchen Disziplinen sogar am Beginn wissenschaftlichen Arbeitens überhaupt. Dies gilt nicht zuletzt auch für die Anomalistik und ihre Vorläufer. So ist es an der Zeit, sich einmal aus methodologischer Perspektive mit der Bedeutung von Einzelfallstudien im Rahmen der anomalistischen Forschung zu beschäftigen.

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Das öffentliche Interesse an UFOs und Aliens unterliegt Schwankungen, ist jedoch trotz der – von manchen mit Enttäuschung, von anderen wohl eher mit Erleichterung wahrgenommenen – unklaren Befundlage nie völlig verschwunden. Die Veröffentlichung von bisher geheim gehaltenen staatlicher UFO-Akten im Internet, die von immer mehr Regierungen vorgenommen wird, führte zumindest zu Beginn dieser Entwicklung zu erstaunlichen Zugriffsraten auf die entsprechenden Internetseiten. Die Existenz dieser Akten wirft zum einen ein Licht auf die Vielzahl und Beständigkeit von UFO-Sichtungen, zum anderen darauf, dass es sich um ein Thema handelt, das nicht ausschließlich in den Bereich der fiktionalen Unterhaltung und der sensationsgierigen Revolverblätter abzuschieben ist. Die aktuelle Studie des Monats ist den ernsthaften Auseinandersetzungen mit dem UFO-Thema in Form der so genannten Local SETI-Forschung (in Abgrenzung zum bekannten SETI-Programm zur Erforschung extraterrestrischer Lebensformen) gewidmet.

Sieht man ein Trance-Medium in einem spiritistischen Setting in Aktion, so fühlt man sich in mancherlei Hinsicht an das Verhalten von Menschen mit einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung erinnert. Neben den äußerlichen Ähnlichkeiten der unkontrollierten Körperbewegungen gibt es weitere Parallelen zu diesem Krankheitsbild wie z.B. der Verlust der Erinnerung und des Identitätsempfindens. Dementsprechend wurde das Verhalten solcher Medien oft pathologisiert. In der historischen Schamanismusforschung etwa diagnostizierte man das seltsame Verhalten der Schamanen in Trance als "arktische Hysterie".

Die neue Studie des Monats ist dem Andenken an unser am 1. Januar dieses Jahres viel zu früh verstorbenes Mitglied Eckhard Etzold gewidmet. Ein zentrales Interesse seiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit anomalistischen Fragestellungen bezog sich auf die These eines möglichen Einflusses astronomischer Faktoren und geomagnetischer Aktivität auf den Ausgang von "Psi-Experimenten". Zur Untersuchung dieser These griff Etzold, der als lutherischer Pfarrer tätig war und sich die – nicht triviale – wissenschaftliche Methodik als Laie angeeignet hatte, auf schon vorhandene Datensätze von "Psi-Experimenten" zurück und analysierte sie unter der neuen Fragestellung.