Der Begriff "Parapsychologie" wurde 1889 durch den Berliner Psychologen und Philosophen Max Dessoir als eine neutrale Bezeichnung für die wissenschaftliche Untersuchung von Phänomenen eingeführt, die "aus dem normalen Verlauf der Seelenlebens" herauszutreten scheinen, also z.B. Wahrträume, "Gedankenlesen", Spuk, Prophetie, Vorahnungen u.a.m.; später wurde die Bezeichnung "Psi-Phänomene" als ein Oberbegriff für die Kategorien Telepathie, Hellsehen, Präkognition und Psychokinese eingeführt.
Statt des mittlerweile populären und deshalb stark durch die Sensationspresse vereinnahmten Ausdrucks "Parapsychologie" setzt sich heute zunehmend auch die Bezeichnung "Anomalistische Psychologie" durch. Als ein wissenschaftliches Unternehmen hat sich die Parapsychologie gegen zwei Arten des unkritischen Umgangs mit diesem Themenfeld abzugrenzen: Einerseits gegen notorisch "Okkultgläubige", die hinter jedem Phänomen vorschnell etwas "Übersinnliches" vermuten. Andererseits gegen notorisch Anti-Okkultgläubige, die in jedem Fall apriori Betrug, Täuschung, Leichtgläubigkeit oder sonstige Fehler unterstellen. Der Spagat zwischen diesen beiden unkritischen und letztlich weltanschaulich verankerten Positionen wird auch unser Seminar prägen. Es will fundiertes Grundlagenwissen zur Parapsychologie vermitteln, um eine angemessene Auseinandersetzung zu ermöglichen: Wie ist der Forschungsstand? Was ist wirklich belegt, was wird nur behauptet oder ist nur eine Deutungsmöglichkeit? Wie stichhaltig sind die jeweiligen Argumente pro und contra? Sie sind herzlich zu unserer Veranstaltung eingeladen, egal welche persönliche Auffassung Sie zu diesem Thema haben. Wir wollen verschiedene Positionen miteinander ins Gespräch bringen.
Näheres entnehmen Sie bitte dem Tagungsprogramm (PDF).