Klinische Parapsychologie ist ein Begriff, der in den letzten Jahren zunehmend Beachtung auch außerhalb des engeren Feldes der Parapsychologie gewonnen hat. Er bezeichnet einen Ansatz, bei dem Ergebnisse der parapsychologischen Forschung in der psychologischen/ psychiatrischen Praxis und Beratung berücksichtigt werden. 2007 gab es eine erste internationale Konferenz zur Klinischen Parapsychologie in den Niederlanden. Die anlässlich dieser Veranstaltung gehaltenen Vorträge bilden die Grundlage eines soeben erschienenen und empfehlenswerten Sammelbandes Perspectives of Clinical Parapsychology, der von Wim H. Kramer, Eberhard Bauer und Gerd H. Hövelmann herausgegeben wurde. Für die aktuelle Studie des Monats habe ich ein Kapitel dieses Bandes ausgewählt, das einen Einblick in das Themenfeld aus einer eher phänomenologischen Sicht gibt.


Es wurde von dem italienischen Psychiater Giovanni Iannuzzo verfasst. Neben einigen grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Psychiatrie und paranormalen Erfahrungen sowie zur Entwicklung und Einordnung der klinischen Parapsychologie in die Tradition der parapsychologischen Forschung bringt Iannuzzo einen markanten Fallbericht, an dem sich die Möglichkeiten und Relevanz dieses Ansatzes für die alltägliche psychiatrische Praxis aufzeigen lässt.

Giovanni Iannuzzo (2012). Clinical Parapsychology and Parapsychological Counseling in Psychiatric Practice. In W. Kramer, E. Bauer & G.H.Hövelmann (Eds.) Perspectives of Clinical Parapsychology. Bunnik (The Netherlands): Stichting Het Johan Bergmans Fonds