Der Biologe Michael Nahm, der sich neben seiner Forschung zu verschiedenen außergewöhnlichen Phänomenen wie z.B. Nahtoderfahrungen, terminaler Geistesklarheit und dem plötzlichen Weißwerden von Haaren auch mit historischen Fallstudien beschäftigt hat, hat in einem bemerkenswerten Unterfangen ein wenig bekanntes Werk des ungarischen Parapsychologen Elemér Chengery Pap (1869–?) studiert und die darin beschriebenen Untersuchungen zu physikalischen Medien zusammenfassend vorgestellt. In dem 1938 erschienenen umfangreichen Buch wird von teilweise spektakulären paranormalen Phänomenen wie Apporten von festen physikalischen Objekten berichtet.

Die Autorin der hier vorgestellten Studie des Monats, Sharon Hewitt Rawlette, hat Philosophie studiert. Ihr Interesse an der Frage nach bedeutungsvollen  oder rein „zufälligen“ Zufällen – die erstgenannten werden in der Terminologie nach C.G. Jung als „synchronistische Ereignisse“ bezeichnet – fand seinen Niederschlag in ihrem 2019 publizierten und mehr als 600 Seiten umfassendes Buch mit dem Titel The Source and Significance of Coincidences. Ebenfalls im letzten Jahr erschien ein Artikel von Rawlette im Journal for Scientific Exploration. Sie greift darin einen Aspekt des Themas auf und behandelt die Frage, inwieweit eine Beurteilung von außergewöhnlichen spontanen Erfahrungen, die subjektiv als synchronistische bzw. psi-basierte Ereignisse interpretiert werden, auf einer wissenschaftlichen Basis getroffen werden kann.

Zeitschrift für Anomalistik Band 16 (2016) Nr. 1+2

Ab sofort ist auf unserer Website der Vollzugriff auf die Jahrgänge 2017 und 2018 der Zeitschrift für Anomalistik möglich. Dazu gehören die Volltexte aus vier verschiedenen Ausgaben der Zeitschrift.

Mit der umfangreichen Freischaltung wird die Gesellschaft für Anomalistik auch in Zukunft  die Volltexte eines ZfA-Jahrgangs regelmäßig auf der Webseite zugänglich machen.

„Tricking the Trickster“ – diesen markanten Titel trägt ein Aufsatz, den ich als Studie des Monats vorgestellen will. In der experimentellen parapsychologischen Forschung machen die Wissenschaftler regelmäßig die Erfahrung, dass sich Psi-Phänomene „tricksterhaft“ verhalten und dadurch sich der Vorhersagbarkeit entziehen (siehe dazu das Buch „The Trickster and the Paranormal“ von George P. Hansen). Dieser Effekt selbst scheint bis zu einem gewissen Grad vorhersagbar zu sein, erfordert allerdings eine Änderung des Blickwinkels. Eine solche hat der amerikanische Parapsychologe und wissenschaftliche Leiter des Institute of Noetic Sciences (IONS), Dean Radin, bei der Reanalyse alter Daten zweier langjähriger Online-Experimente vorgenommen. Die Experimente laufen seit dem Jahr 2000 am IONS. Inzwischen haben mehr als 200.000 Menschen daran teilgenommen. Der gesammelte Datensatz umfasst 114 Millionen Trials.

Zeitschrift für Anomalistik Band 19 (2019) Nr. 3

Die Ausgabe 3 des Bands 2019 der Zeitschrift für Anomalistik ist erschienen.

Mit Beiträgen von
Sarah Pohl und Walter von Lucadou, Maximilian Müller und Laura Müller sowie Marc Wittmann, Alejandro Parra, Stephan Krall, Hannes Leuschner, Uwe Schellinger und Marc Wittmann sowie Andreas Anton, Ulrich Magin, Andreas Anton und Alan Schink u.v.a.

„In dieser Ausgabe der Zeitschrift für Anomalistik haben wir zwei sprechende Beispiele für Modelle bzw. theoretische Konzepte, die durch empirische Daten herausgefordert werden. Sarah Pohls und Walter von Lucadous Artikel „RSPK 4.0: When Ghosts Get out of Line“ stellt eine phänomenologische Erweiterung des „klassischen“ Spukmodells dar. […] Bei dem zweiten Beispiel liegt der Fall komplizierter, denn das theoretische Konzept der Synchronizität, um das es geht, ist schwerer greifbar. Der Aspekt akausaler Beziehungen steht hier im Zentrum […] Fragen stellen ist das Geschäft der Wissenschaft …“

Aus dem Editorial von Gerhard Mayer