Zur Verteidigung der Präkognitionsforschung – eine Meta-Analyse zu den Präkognitionsexperimenten nach Daryl Bem

Daryl Bem sah sich in diesem Jahr genötigt, einen Leserbrief mit dem Titel „In Defense of Research on Precognition“ an die Zeitschrift The Chronicle of Higher Education zu schreiben, nachdem, wieder einmal, uninformierte Kritik an seinen Präkognitionsexperimenten an der Cornell University in einem Artikel mit dem Titel „Spoiled Science“ publiziert worden war. Diese Forschung würde weitgehend lächerlich gemacht.

In seinem kurzen Leserbrief wies er auf eine 2015 von ihm und Kollegen publizierte Meta-Analyse von 90 Replikationen seiner Experimente in verschiedenen Labors weltweit hin, die eine deutliche Bestätigung seiner ursprünglichen Befunde anzeigt. Diese für die experimentelle parapsychologische Forschung so wichtige Publikation soll in der Studie des Monats präsentiert werden und damit auch für zukünftige Recherchen an diesem Ort verfügbar sein.

Bem, D., Tressoldi, P., Rabeyron, T., & Duggan, M. (2015/2016). Feeling the future: A meta-analysis of 90 experiments on the anomalous anticipation of random future events. F1000Research 2016, 4:1188 Last updated: 25 DEC 2016

Zeitschrift für Anomalistik: Ausgabe 1+2 des Jahrgangs 2017 erschienen

Zeitschrift für Anomalistik Band 17 (2017) Nr. 1+2

Die erste Ausgabe des Bands 2017 der Zeitschrift für Anomalistik ist erschienen.

Mit Beiträgen von

Gerhard Mayer, Gerd H. Hövelmann, Maximilian Müller und Marc Wittmann, Stephan Krall, Ulrich Magin, Sarah Pohl und Ricarda R. Zöhn u.a.

Die Ausgabe ist dem Wirken unseres verstorbenen Mitglieds Gerd H. Hövelmann gewidmet und enthält zwei seiner Aufsätze, eine Bibliografie seiner wissenschaftlichen Schriften sowie eine Sammlung von Nachrufen. Weitere Themen sind Remote Viewing, das Phänomen der „Kröte im Stein“, ein Bericht von der GfA-Tagung 2016 u.v.m.

Der Beitrag von Maximilian Müller und Marc Wittmann, Remote Viewing: Eine Proof-of-Principle-Studie, kann auf der Inhaltsseite der neuen Ausgabe im Volltext als PDF heruntergeladen werden!

Was zeigt uns der Versuchsleiter-Effekt?

Der Versuchsleiter- oder auch Experimenter-Effekt ist in der experimentellen parapsychologischen Forschung schon lange bekannt. Er basierte zunächst auf der Beobachtung, dass bestimmte Versuchsleiterinnen und Versuchsleiter besonders häufig positive Ergebnisse mit ihren Psi-Experimenten erzielten, während bei anderen besonders häufig reine Zufallsergebnisse zustande kamen. So lag die Vermutung nahe, dass die Persönlichkeit und das Verhalten der ExperimentatorInnen eine bedeutsame Rolle im Ablauf von solchen Experimenten spielen. Zwei Hypothesen sind, bei Ausschluss der Betrugshypothese, möglich: Zum einen, dass deren Verhalten an sich psi-fördernd sein kann, etwa durch das Schaffen einer freundlichen, zugewandten entspannten und motivierenden Atmosphäre; oder aber dass die ExperimentatorInnen selbst auf paranormalem Wege unbewusst den Ausgang der Experimente beeinflussen.

Charakteristika des Erlebens von Geistererfahrungen

Einer der bedeutsamsten Untersucher von Spukfällen und Geistererfahrungen der letzten Dezennien war der amerikanische Psychologe William G. Roll (1926-2012). Roll prägte den Begriff RSPK (=recurrent spontaneous psychokinesis) als eine wissenschaftlich handhabbare Bezeichnung für Spuk- bzw. Poltergeistphänomene. Seine reiche Erfahrung aus der Feldforschung fand ihren Niederschlag in entsprechenden Publikationen, etwa dem Buch The Poltergeist (1972, 1976 auch in deutscher Sprache erschienen), aber auch in theoretischen Überlegungen, beispielsweise zu seinem Konzept eines „long body“, d.h. eines jenseits der physikalisch sichtbaren Grenzen wirksamen  ‚Körpers‘, der telepathische Teilhabe jenseits zeitlicher und räumlicher Grenzen ermöglichen soll. Auch Erscheinungserfahrungen (landläufig: Geistererfahrungen) hat er versucht, zu systematisieren. In seinen späten Jahren wollte er gemeinsam mit Bryan J. Williams eine formale Publikation zu dem letztgenannten Thema verfassen.

"Götter-Astronauten": Perspektiven der Anomalistik Band 5 erschienen

Perspektiven der Anomalistik Band 5

Der fünfte Band unserer Buchreihe "Perspektiven der Anomalistik" ist erschienen. Er trägt den Titel "Götter-Astronauten: Erich von Däniken und die Paläo-SETI-Mythologie" und ist die Dissertationsschrift des Germanistikers, Religionswissenschaftlers und GfA-Mitglieds Jonas Richter. Im Rahmen seiner Promotionsarbeit an der Georg-August-Universität Göttingen untersuchte er die Arbeiten des erfolgreichen Autors Erich von Däniken, der seit seinem Buch "Erinnerungen an die Zukunft" aus dem Jahre 1968 die Paläo-SETI maßgeblich prägt. In "Götter-Astronauten" beschreibt Jonas Richter die Grundannahmen, auf denen Dänikens Argumentationen beruhen und erschließt die religiösen und mythologischen Bausteine seiner Weltanschauung.