Die kulturhistorische Bedeutung der Figur des "Mad Scientist"

Keinem Besucher dieser Internetseiten dürfte die Figur des "verrückten Wissenschaftlers", des "Mad Scientist", unbekannt sein. Die meisten werden schon im Kinderzimmer mit dieser Gestalt konfrontiert, etwa in der liebenswerten Variante eines "Daniel Düsentrieb". Die letzte diesjährige Studie des Monats ist einer kulturgeschichtlichen Analyse dieses Themas gewidmet. Der Chemiker und Wissenschaftshistoriker Joachim Schummer konturiert in seinem Aufsatz verschiedene Varianten dieses Typus anhand verschiedener literarischer Darstellungen und verortet sie im Kontext der jeweils relevanten historischen Fragestellungen.

Klartraum - Wahrtraum. Außergewöhnliche Traumerfahrungen in der empirischen Forschung (26.-28.3.2010)

Tagung der GfA am 26.-28. März 2010 in Heidelberg

[Tagungsflyer als PDF-Datei]

Luzide Träume, auch Klarträume genannt, sind inzwischen als Gegenstand der akademischen Traumforschung etabliert – wenngleich man außerhalb des beteiligten Wissenschaftlerkreises wenig über diese Forschungen weiß. Demgegenüber sind Wahrträume, verstanden als "hellsichtige", "telepathische" oder "präkognitive" Träume, zwar als selbstverständlicher Teil des kulturellen Erbes der Menschheit weithin bekannt, fristen aber aufgrund ihrer eigenwilligen und provozierenden Natur ein akademisches Schattendasein im Umfeld der anomalistischen Forschung.

Die Gesellschaft für Anomalistik hat für diese Tagung ausgewiesene Experten eingeladen, um die aktuellen empirischen und philosophischen Forschungsansätze zu diesen Themenbereichen vorzustellen und kritisch zu diskutieren.

Themenheft der Zeitschrift für Anomalistik: Anomalistik-Forschung in Freiburg

Die jüngste Ausgabe der Zeitschrift für Anomalistik, erschienen als Jahresband 2008, widmet sich der Bedeutung Freiburgs als zentralem Standort der Anomalistik-Forschung in Deutschland. So diskutieren Gerhard Mayer und Michael Schetsche im Editorial die Bedeutung Freiburgs als traditionelle Hochburg esoterischer und New-Age-verwandter Glaubensströmungen einerseits und als Zentrum der deutschsprachigen wissenschaftlichen Parapsychologie seit 1950 andererseits. Gemäß des Themenschwerpunkts des Heftes stammen die Hauptbeiträge allesamt von Autoren mit Anbindung an eine der beiden anomalistischen Forschungsstätten in Freiburg, dem Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) bzw. der Abteilung für komplementärmedizinische Evaluationsforschung am Institut für Umweltmedizin (IUK), Universitätsklinikum Freiburg.

Die Esoterik in der gegenwärtigen Forschung

Anlässlich der anstehenden Podiumsdiskussion zum Thema "Esoterik heute - Boom oder Niedergang?", die die Gesellschaft für Anomalistik in Freiburg am 17.10.2009 veranstaltet, soll ein Aufsatz des Religionswissenschaftlers Kocku von Stuckrad vorgestellt werden, der den "Esoterik"-Begriff kritisch beleuchtet und verschiedene wissenschaftliche Positionen darstellt, unter denen er behandelt wird.

Neuere Thesen zur historischen Hexenverfolgung

Das Phänomen der historischen Hexenverfolgungen im europäischen Kulturraum ist trotz vielfältiger Forschungsbemühungen mit fundamentalen Erklärungslücken behaftet. Sich widersprechende Thesen - etwa die Krisentheorie von Behringer, nach der der Ausbruch der großen Verfolgungswellen mit der sog. "Kleinen Eiszeit" begründet wird, die Missernten und Hungerkrisen mit sich brachte, oder die volkskundlich-ethnologisch geprägte These einer 'magischen Volksreligiosität', die durch das Christentum ausgeschaltet werden sollte - ließen wichtige Fragen unbeantwortet. Der Historiker Gerd Schwerhoff bereichert die wissenschaftliche Diskussion mit einigen bedenkenswerte Überlegungen in dem erhellenden Aufsatz, den wir als "Studie des Monats" vorstellen.