Nahtoderfahrungen stellen nach wie vor ein sehr beachtetes und stark diskutiertes Forschungsthema dar, das themenbedingt in vielerlei Hinsicht an Grenzen und Grenzbereiche rührt. Für manche sind solche Erfahrungen starke Hinweise auf ein "Jenseits", ein Weiterleben nach dem Tod; andere sehen darin ein rein halluzinatives Geschehen, produziert durch das Gehirn in einem situativ bedingten Ausnahmezustand. Eine Forschergruppe der belgischen Coma Science Group hat sich aus kognitionspsychologischer Perspektive einen bestimmten Aspekt solcher Erfahrungen zum Gegenstand einer Untersuchung gewählt. In einem Vergleich mit anderen mentalen Vorgängen konnten Charakteristika der Erinnerungen an Nahtod-Erfahrungen herausgearbeitet werden.

Perspektiven der Anomalistik Band 2

Soeben ist der zweite Band unserer neuen Buchreihe "Perspektiven der Anomalistik" erschienen. Er trägt den Titel "Diesseits der Denkverbote: Bausteine für eine reflexive UFO-Forschung" und ist von den beiden GfA-Mitgliedern Michael Schetsche und Andreas Anton herausgegeben. In dem Sammelband wird auf hohem wissenschaftlichen Niveau das kontrovers diskutierte Feld der UFO-Forschung bemessen und eine multidisziplinäre Perspektive entworfen, die Anregungen für zukünftige Entwicklungen bieten soll.

Der bekannte Ethnologe Ake Hultkrantz schrieb 1980 in einem Aufsatz zu dem Tabu der Anthropologen, über eigene außergewöhnliche Erfahrungen im Rahmen der Feldforschung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu berichten. Er pointierte dies in seiner Überschrift: "(…) Was der Professor verschwieg". Inzwischen haben einige Forscher den Mut gefunden, über solche Dinge in einer Art und Weise zu berichten, die ihre eigene Bestürzung und Ergriffenheit nicht unterschlägt. Beispiele dafür findet man in dem von Young und Goulet herausgegebenen Sammelband "Being Changed" aus dem Jahr 1994. Mit der nun vorgestellten Studie des Monats kommt ein argentinischer Anthropologe zu Wort, der 1998 ungewöhnliche kugel- bzw. kreisförmigen Lichterscheinungen gemeinsam mit seinen Begleitern bei einem Ritt durch eine argentinische Hochebene erlebte.

In der neuen Studie des Monats wird ein Aufsatz der bemerkenswerten psychologischen Anthropologin Tanya Luhrmann vorgestellt, die sich darin mit dem Phänomen der Halluzinationen beschäftigt. Mit ihrem kulturvergleichenden Ansatz differenziert sie verschiedene Varianten von halluzinativen Erfahrungen, die keineswegs alle als belastend erfahren und als pathologisch betrachtet werden müssen. In ihren Feldstudien zu charismatischen religiösen Gruppen in den USA bekam sie ebenso erwünschte und bereichernde Halluzinationserfahrungen berichtet, wie dies aus dem Bereich indigener Spiritualität, etwa aus Formen des Schamanismus bekannt ist.

Zeitschrift für Anomalistik Band 12 (2012) Nr. 2+3

Soeben ist Ausgabe 2+3, Band 2012 der Zeitschrift für Anomalistik erschienen:

Mit Beiträgen von Stefan Schmidt, Peter Conrad und Harald Walach, Takeshi Shimizu und Masato Ishikawa, Danny Ammon u.a.

In der Ausgabe sind Beiträge zu den Themen Anomalistik und Zusammenhang zwischen Meditation und Psi, Feld-RNG-Experimente mit Kurzfilmen, Grundsätze redlicher wissenschaftlicher Praxis der UFO-Forschung, ASW mit einem Hohlspiegel u.w.m. enthalten.