Wenn man die Presselandschaft aufmerksam beobachtet, kann man feststellen, dass die Diskurse in der Berichterstattung zu Phänomenen aus dem Bereich der Anomalistik oftmals von Personen dominiert werden, deren häufig selbstzugeschriebener Expertenstatus aus wissenschaftlicher Perspektive in Frage gestellt werden kann. Zwar mögen Leidenschaft und Engagement reichlich vorhanden sein und zu einer üppigen Ansammlung von Daten führen, aber damit ist nicht automatisch ein wissenschaftlich adäquater Umgang garantiert.

Um sich der Problematik der Laienforschung zu widmen, wird dieses Mal keine "Studie des Monats" im eigentlichen Sinn präsentiert, sondern es werden zwei Texte vorgestellt, die als Kommentare zu dem Aufsatz von Ingbert Jüdt (2003): Paläo-SETI zwischen Mythos und Wissenschaft (ZfA 3 [3], S. 166-204) in der Zeitschrift für Anomalistik veröffentlicht wurden. Die beiden Autoren Schetsche und Hövelmann hatten den Jüdt-Aufsatz als Anlass genommen, sich Gedanken zur Laienforschung zu machen. Während Schetsche stärker auf die Probleme eingeht, die bei der Rezeption der Ergebnisse von Laienforschung für die professionellen Wissenschaftler auftreten, weist Hövelmann auf etablierte Traditionen der Laienforschung hin und nennt Voraussetzungen, unter denen sie fruchtbar werden kann.

Obwohl beide Autoren sich in ihren Texten an einigen Stellen explizit auf den Jüdt-Aufsatz beziehen, sind die prinzipiellen Grundgedanken zur angesprochenen Problematik auch ohne dessen Kenntnis nachzuvollziehen. Interessierte können allerdings über den obenstehenden Link auf die kommentierte Arbeit von Jüdt zugreifen.

Schetsche, Michael (2004): Zur Problematik der Laienforschung. Zeitschrift für Anomalistik 4 (1-3) S. 258-263.

Hövelmann, Gerd H. (2005): Laienforschung und Wissenschaftsanspruch. Zeitschrift für Anomalistik 5 (1), S. 126-135.