Der August ist der klassische Monat dessen, was in der Presse das Sommerloch genannt wird, und das „Monster von Loch Ness“ gehört zu den typischen Sommerlochthemen. Mit der Studie des Monats klinke ich mich in diese Tradition ein und stelle ein jüngst im Journal of Scientific Exploration erschienenen Aufsatz zu den Interpretationen der ersten „Nessie“-Fotografie vor. Der Autor, Roland Watson, beschäftigt sich seit langem mit dem Mythos, den Sichtungen und ihrer Geschichte und betreibt auch einen Blog zu diesem Thema. Die Fotografie von Hugh Gray aus dem Jahr 1933, die ein bislang nicht hinreichend geklärtes Objekt auf der Wasseroberfläche zeigt, hat zu etlichen Deutungen geführt, deren Plausibilitätsgrad recht unterschiedlich beurteilen werden kann.
Watson diskutiert und dekonstruiert die populärsten konventionellen Erklärungen mit den derzeit zur Verfügung stehenden technischen Mitteln. Eine wichtige Einsicht aus seiner Analyse besteht darin, dass skeptische Interpreten mit ihren konventionellen Deutungen ebenfalls den für Pareidolie typischen Sinnestäuschungen, vertraute Objekte in abstrakten oder unklaren Mustern zu erkennen, unterliegen.