Das öffentliche Interesse an UFOs und Aliens unterliegt Schwankungen, ist jedoch trotz der – von manchen mit Enttäuschung, von anderen wohl eher mit Erleichterung wahrgenommenen – unklaren Befundlage nie völlig verschwunden. Die Veröffentlichung von bisher geheim gehaltenen staatlicher UFO-Akten im Internet, die von immer mehr Regierungen vorgenommen wird, führte zumindest zu Beginn dieser Entwicklung zu erstaunlichen Zugriffsraten auf die entsprechenden Internetseiten. Die Existenz dieser Akten wirft zum einen ein Licht auf die Vielzahl und Beständigkeit von UFO-Sichtungen, zum anderen darauf, dass es sich um ein Thema handelt, das nicht ausschließlich in den Bereich der fiktionalen Unterhaltung und der sensationsgierigen Revolverblätter abzuschieben ist. Die aktuelle Studie des Monats ist den ernsthaften Auseinandersetzungen mit dem UFO-Thema in Form der so genannten Local SETI-Forschung (in Abgrenzung zum bekannten SETI-Programm zur Erforschung extraterrestrischer Lebensformen) gewidmet.


Es handelt sich um einen in der renommierten Fachzeitschrift Acta Astronautica erschienenen Aufsatz von Philippe Ailleris, eines Amateurastronoms, der seit zwanzig Jahren in der Raumfahrtindustrie arbeitet. Ailleris gibt in seiner Arbeit einen historischen Überblick über die Feldstudien, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur aktiven Erforschung von UAPs (unidentified aerospace phenomena) durchgeführt wurden. Da dies zumeist auf privater Initiative mit begrenzten Ressourcen geschah, schränkte dies die Möglichkeit des Erlangens klarer wissenschaftlicher Evidenz stark ein. Deshalb plädiert er für weitere seriöse und professionelle Forschungsbemühungen in diesem Feld. Dies umso mehr, als ernst zu nehmenden Meldungen von UAPs über die Jahre hinweg mit hoher Beständigkeit gemacht werden.

Philippe Ailleris (2011). The lure of local SETI: Fifty years of field experiments. Acta Astronautica, Volume 68, Issues 1-2, pp. 2-15.