Mit dieser oder einer ähnlich gearteten Überschrift wurden viele Artikel zu den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie übertitelt, die im Juli durch den deutschen Blätterwald rauschten - manchmal wurde das Fragezeichen auch weggelassen. Es ging dabei um die Arbeit von Krucoff, Crater, Gallup et al. (2005): Music, imagery, touch, and prayer as adjuncts to interventional cardiac care: the Monitoring and Actualisation of Noetic Trainings (MANTRA) II randomised study. In: The Lancet, Vol 366, 211-217.

Die Wissenschaftler untersuchten in der groß angelegten Studie die Effekte von fürbittenden Gebeten und von Musik, Imagination und heilender Berührung als begleitenden Therapieelementen im Kontext von Herzoperationen. Es konnten keine messbaren Verbesserungen bei den Patienten festgestellt werden, die diese Behandlung erfahren hatten. Dennoch halten die Autoren weitere Forschung in diesem Bereich für notwendig. Der interessante Artikel ist zwar kostenfrei zugänglich, doch muss man sich bei www.thelancet.com anmelden und einloggen. Unter dem obenstehenden Link kommt man dann zum Text.

Die direkt zugängliche Studie des Monats ist zwar nicht mehr ganz aktuell, bietet jedoch einen guten Überblick zum Forschungsstand der Wirksamkeitsuntersuchungen zu "Distant Healing", einem Konzept, das verschiedene Formen geistiger Heilungsbestrebungen einschließt und damit wesentlich weiter gefasst ist als die deutschen Ausdrücke "Fernheilung" und "Geistheilung". In dieser Meta-Analyse werden auch verschiedene Probleme diskutiert, die im Kontext solcher Untersuchungen auftreten können. Sie zeigt, dass die Befundlage in diesen Forschungsbereich weniger klar ist, als es viele der oben genannten Zeitungsmeldungen glauben machen wollen.

John A. Astin, Elaine Harkness und Edzard Ernst (2000): The Efficacy of "Distant Healing": A Systematic Review of Randomized Trials. In: Annals of Internal Medicine, 132, 903-910