Der Psychologe Eugene Subbotsky untersucht schon seit ungefähr zwanzig Jahren die Entstehung und Auswirkungen magischen Denkens und metaphysischer Glaubensvorstellungen vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen. Dazu hat er eine Reihe interessanter Experimente durchgeführt. In der hier präsentierten Studie des Monats werden drei Experimente vorgestellt, die Subbotsky mit erwachsenen Personen durchgeführt hatte. Damit untersuchte er die "protection against magical suggestion hypothesis", also die Hypothese, nach der Menschen dazu neigen, sich gegen den Versuch magischer Beeinflussung zu wehren.

Dabei berücksichtigte er als abhängige Variable sowohl die Ausprägung magischer Glaubensvorstellungen, als auch – im dritten Experiment – die Auswirkung auf Trauminhalte, um damit die von der magische Suggestion betroffenen Ebenen zu differenzieren zu können.

Die sehr interessanten Ergebnisse regen zu Überlegungen an, die über den Fokus der Studie hinausgehen, etwa zur Bewertung des "Sheep-Goat-Effekts" oder der oft vertretenen These, dass der Rückfall in magische Beliefs ein Resultat allgemeiner Verunsicherung sei und die Angst vor der Zukunft ausdrücke. Die Ergebnisse zeigen, dass – zumindest für westliche Erwachsene – die Vorstellung der Wirksamkeit magischer Praktiken eher verunsichern und ängstigen. Die Welt wird dadurch weniger berechenbar und kontrollierbar. Damit drängt sich auch die Frage auf, inwieweit die missionarische Haltung vieler "Skeptiker" (unterbewusst) angstgetrieben sein könnte.

Eugene Subbotsky (2009): Can magical intervention affect subjective experiences? Adults' reactions to magical suggestion. British Journal of Psychology 100(3), pp. 517-537.

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