Studie des Monats
- Gerhard Mayer
Im nächsten Jahr wird eine voluminöse, 4-bändige Anthologie mit religionswissenschaftlichen Texten bei Routledge (London) erscheinen, zusammengestellt und herausgegeben von den beiden australischen Wissenschaftlerinnen Carole M. Cusack und Helen Farley. Die Kompilation umfasst 69 Kapitel, die zu vier Themenschwerpunkten gruppiert sind: "Method, Theory, and Definition" (Band 1), "Historical – the Ancient World to the Early Twentieth Century" (Band 2), "Ideas, Practices, Groups" (Band 3) und "Pop Oc/Culture, Media, Modern Mythology" (Band 4). Sie entstammen wissenschaftlichen Fachzeitschriften unterschiedlicher Disziplinen (Schwerpunkt: Religionswissenschaft) sowie Monographien aus dem Zeitraum von 1969 – 2013. Das Inhaltsverzeichnis mit den Quellenangaben verspricht eine überaus interessante Lektüre. Die von den Herausgeberinnen verfasste Einleitung ist schon jetzt online zugänglich und soll hier – als Appetitanreger – vorgestellt werden.
Weiterlesen: Zum Verhältnis von Religion, okkulten Praktiken und paranormalen Glaubensvorstellungen
- Gerhard Mayer
Weiterlesen: Zur Psychologie von Verschwörungstheoretikern und ihren Gegnern
- Gerhard Mayer
Obwohl es nicht an Theorien zur Erklärung von paranormalen Effekten mangelt, gibt es wenige, deren Erklärungsreichweite auch merkwürdige Eigenschaften, die oft unter dem Begriff Elusivität von Psi zusammengefasst werden, umfasst. Die Elusivität beinhaltet, dass sich paranormale Phänomene dem Zugriff mit klassischen wissenschaftlichen Methoden zu entziehen scheinen, was sich z.B. im Replikationsproblem ausdrückt. Mit dem von Harald Atmanspacher, Hartmut Römer und Harald Walach entwickelten Ansatz der Generalisierten Quantentheorie wird ein theoretisches Modell zur Verfügung gestellt, das dieses "ungewöhnliche Verhalten" von Psi nachvollziehbar erklären kann und formal aus der experimentell gut bestätigten Quantenmechanik abgeleitet ist. Vergleichbares leistet das von Walter von Lucadou seit den 1980er Jahren entwickelte Modell der Pragmatischen Information, welches ebenfalls auf Erkenntnisse der Quantenphysik zurückgreift. Walach, v. Lucadou und Römer haben kürzlich eine Darstellung des theoretischen Rahmenwerks der Generalisierten Quantentheorie publiziert, die meines Erachtens sehr verständlich ist und auch auf die oft vorgebrachten Einwände, die Grundprinzipien der Quantenmechanik könnten nicht auf makroskopische Systeme übertragen werden, hinreichend eingeht.
Weiterlesen: Die generalisierte Quantentheorie als Erklärungsmodell für Psi-Effekte
- Gerhard Mayer
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Die Textauswahl für die neue Studie des Monats beschränkt sich dieses Mal nicht auf einen Aufsatz, sondern wird durch einen umfassenden Kommentar ergänzt, der über die inhaltliche Kritik hinaus die Vorzüge des offenen Zugangs zu wissenschaftlichem Wissen (open access) hervorhebt. Bei der zur Debatte stehenden Publikation handelt es sich um einen Forschungsbericht zu einem Mind-to-mind-Interaction-Experiment einer Forschergruppe um den italienischen Psychologen Patrizio Tressoldi, die signifikante Korrelationen zwischen den EEGs von Versuchspersonenpaaren feststellen konnten. Die einzelnen Partner waren räumlich etwa 190 Kilometer voneinander getrennt, was jegliche sensorische Verbindung zwischen ihnen ausschloss. Die Studie wurde auf dem Open Science-Veröffentlichungsportal F1000Research publiziert und hat aufgrund der lobenswerten Tatsache, dass Tressoldi et al. alle relevanten Protokolle und Daten bereitstellten, gleich zu einer Reanalyse geführt.