Apport-Phänomene gehören zum festen Bestand der parapsychologischen Forschungsgeschichte – nicht derjenigen der experimentellen Laborforschung, sondern der Forschung zu mediumistischen Phänomenen. Obwohl dieser Ansatz aus verschiedenen Gründen seit bald einem Jahrhundert in den Hintergrund gerückt ist, bleiben die berichteten Phänomene auch heute noch spannend – selbst aus einer Perspektive, die nicht die spiritualistisch geprägte Survival-Frage in den Fokus nimmt. Dies ist so, weil wir es mit physikalisch greifbaren Objekten zu tun haben, die angeblich auf paranormale Weise apportiert werden und für eine nachfolgende Untersuchung auch materiell zur Verfügung stehen. Während also bei Telepathie, Hellsehen und Präkognition mit der Information und deren Übermittlung etwas Nicht-Materielles im Zentrum der Betrachtung steht, und selbst psychokinetische Effekte aufgrund der aus dem Alltag vertrauten Erfahrung unsichtbarer Kraftwirkungen wie z.B. der elektromagnetischen Wechselwirkung oder der Gravitation uns nicht so fremdartig erscheinen mögen, kennen wir ‚Materialisationen‘ von permanenten physikalischen Objekten nur aus dem Bereich der Phantastik in Mythen, Literatur und Film oder als Hervorzaubern der Taube aus dem leeren Zylinder des Bühnenmagiers.

Zeitschrift für Anomalistik Band 16 (2016) Nr. 1+2

Ab sofort ist auf unserer Website der Vollzugriff auf die Jahrgänge 2013, 2014, 2015 und 2016 der Zeitschrift für Anomalistik möglich. Dazu gehören die Volltexte aus acht verschiedenen Ausgaben der Zeitschrift.

Mit der umfangreichen Freischaltung wird die Gesellschaft für Anomalistik in Zukunft einen neuen Turnus etablieren, mit dem die Volltexte eines ZfA-Jahrgangs regelmäßig im Laufe des zweiten Folgejahrs nach dem Erscheinen hier auf der Webseite zugänglich werden.

Zeitschrift für Anomalistik Band 17 (2017) Nr. 3

Die Ausgabe 3 des Bands 2017 der Zeitschrift für Anomalistik ist erschienen.

Mit Beiträgen von

Gerhard Mayer, Michael Rappenglück, Barbara Rappenglück und Kord Ernstson, Edgar Wunder, Ulrich Magin, Jonas Richter, Marc Wittmann, Laura Neumaier, Renaud Evrard, Adrian Weibel, Ina Schmied-Knittel, Fotini Pallikari u.v.a.

Die neue Ausgabe enthält verschriftlichte Beiträge der GfA-Tagung „Geografische Anomalien – Historische Anomalien – Alternative Geschichtsbilder“ im Oktober 2016 in Marburg, aktuelle Tagungsberichte und Rezensionen u.v.m.

Der englischsprachige Beitrag von Marc Wittmann, Laura Neumaier, Renaud Evrard, Adrian Weibel und Ina Schmied-Knittel, Subjective time distortion during near-death experiences: an analysis of reports (Subjektive Verzerrung der Zeitwahrnehmung während Nahtoderfahrungen: Eine Analyse von Berichten), kann auf der Inhaltsseite der neuen Ausgabe im Volltext als PDF heruntergeladen werden!

Jeffrey Meldrum,  Professor für Anatomie und Anthropologie an der Idaho State University, erhielt 2016 den von der Society for Scientific Exploration verliehenen Dinsdale Award für seine Forschung im Bereich der Kryptozoologie. Jüngst geisterten Meldungen über DNA-Analysen von angeblichen Yeti-Proben durch die Medien, die Meldrum kritisch kommentierte - grenzwissenschaft-aktuell fasst dies am 29.11.2017 so zusammen: „Wenn man bekannte Bärenproben genetisch analysiert, sollte man sich nicht wundern, wenn diese Analysen diese Proben dann auch als die von Bären ausweisen“. Passend dazu wird in dieser Studie des Monats sein Preisvortrag vorgestellt, in dem er die Frage nach unbekannten überlebenden hominiden Spezies problematisiert und zeigt, wie sich die lange Zeit als gültig angesehene „Single Species Hypothesis“ als zunehmend fragwürdig erweist und die alternative „Persistent Multi-Species Hypothesis“ an Plausibilität gewonnen hat. Was also klar dem Bereich der Anomalistik zugeschlagen wurde und immer noch wird, könnte bald Teil der konventionellen Anthropologie werden.

Das Windbridge Research Center, eine in den USA beheimatete gemeinnützige Forschungseinrichtung, widmet sich der wissenschaftlichen Untersuchung von Fragen eines möglichen Weiterleben nach dem Tod (survival hypothesis) mit dem erklärten Ziel, „das Leiden rund um das Sterben, den Tod, und dem, was danach kommt, zu lindern“, wie es der Webseite zu entnehmen ist. Auch wenn man bezweifeln kann, dass die Frage nach einem ‚Überleben‘ eines Persönlichkeitsteils nach dem körperlichen Tod wissenschaftlich beweiskräftig zu klären ist, gehört die Forschung in diesem Bereich von Beginn an zu den Kernthemen der Parapsychologie. Die wissenschaftliche Leiterin der Einrichtung, Dr. Julie Beischel, führt seit Jahren Experimente mit Medien durch, die Kontakt zu verstorbenen Personen aufzunehmen versuchen. Dabei hat sie ihre Forschungsmethodik zunehmend verfeinert. Dies kann man sehr gut an der hier vorgestellten Studie des Monats sehen, die von ihrer Forschungsgruppe durchgeführt worden war.