Gerd H. Hövelmann, Gerhard Mayer, Jonas Richter (Hrsg.):

2012 – Deutungen und Bedeutungen des Maya-Kalenders

Titelseite

Zeitschrift für Anomalistik Band 12 (2012) Nr. 1


S. 5-16:

Editorial: 2012 – und kein Ende

Gerd H. Hövelmann, Gerhard Mayer, Jonas Richter

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S. 17-49:

The Great Return: An Investigation into Classic Maya Beliefs about the Close of the Thirteenth Bak'tun
(Die Große Wiederkehr: Eine Untersuchung über den Glauben der alten Maya über das Ende des dreizehnten Bak'tun)

Barbara McLeod, Mark Van Stone 

Abstract/Zusammenfassung

Abstract – Amid the global spectacle surrounding the upcoming completion of a 5125-year period in their calendar, the voice of the ancient Maya often goes unheard. Two Maya scholars explore the hieroglyphic and ethnohistorical record in search of Classic Maya views of cyclic prophecy and the future and the roles of kings in maintaining world order. Two classic deep-future hieroglyphic texts—one bearing the 2012 date—will be examined as testimonies to reciprocity between kings, ancestors and gods.

Keywords: 2012 – Maya – “Mayan Prophecy” – archaeoastronomy – “Maya science” – decipherment – Bolen Yokte’ – Armageddon – apocalypse

Zusammenfassung – Bei all dem weltweiten Trubel um die bevorstehende Vollendung einer 5125 Jahre währenden Periode im Kalender der Maya, bleibt die Stimme der alten Maya selbst meist ungehört. Im vorliegenden Essay untersuchen zwei angesehene Maya-Experten die hieroglyphischen und ethnohistorischen Aufzeichnungen auf der Suche nach den klassischen Auffassungen der Maya über zyklische Prophezeiungen und über die Zukunft und die Rollen der Könige bei Aufrechterhaltung der Weltordnung. Zwei klassische, weit in die Zukunft reichende hieroglyphische Texte – von denen einer das Datum 2012 enthält – werden als Zeugnisse der wechselseitigen Wirksamkeit von Königen, Ahnen und Göttern untersucht.

Schlüsselbegriffe: 2012 – Maya – “Maya-Prophezeiung” – Archaeoastronomie – “Wissenschaft der Maya” – Entschlüsselung – Bolen Yokte’ – Armageddon – Weltuntergang

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S. 50-74:

Seventies Dreams and 21st Century Realities: The Emergence of 2012 Mythology
(Träume der Siebziger und Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts: Ursprünge und Entwicklungen der 2012-Mythologie)

Kevin A. Whitesides, John W. Hoopes

Abstract/Zusammenfassung

Abstract – Did the ancient Maya know what was in store for the world of the 21st century? Was there something they knew—yet to be revealed—about the fate of humankind? An affirmative answer is at the heart of what has come to be known as the “2012 phenomenon”—a polythetic set of romantic beliefs that derive from eclectic assertions about the ancient Maya calendar woven into a diffuse mythology with specific relevance to contemporary issues. It offers to some a new mythology for our time to allay the angst that accompanies rapid technological, social, political, and environmental change and provide motivation for action, both internal (in a psychological or spiritual sense) and external (in a social and political sense). It has gained momentum because of its significant tie-ins with pop culture and the mysteries of UFOs, ETs, magic, and metaphysics. This paper includes the fullest historical account so far of the emergence of the 2012 phenomenon.

Keywords: 2012 phenomenon – Maya calendar – pop culture – mythology – Frank Waters – Terence McKenna – José Argüelles

Zusammenfassung – Wussten die alten Maya bereits, was die Zukunft der Welt des 21. Jahrhunderts vorbehalten würde? Hatten sie – dann noch zu offenbarende – Kenntnisse über das künftige Schicksal der Menschheit? Bejahende Antworten auf diese Fragen stehen im Mittelpunkt dessen, was inzwischen als „Phänomen 2012“ bekannt geworden ist: eine vielschichtige Garnitur romantischer Glaubenshaltungen, die eklektischen Beteuerungen über den antiken Mayakalender entstammen und die zu einer diffusen Mythologie mit besonderer Bedeutung für zeitgenössische Probleme verwoben sind. Diese neue Mythologie für unsere Zeit soll die Ängste beschwichtigen, die mit rapidem technologischen, sozialen, politischen und umweltbezogenen Wandlungen einhergehen, und – sowohl intern (in einem psychologischen oder spirituellen Sinn) als auch extern (in sozialer und politischer Hinsicht) – zu eigenem Handeln anregen. Wegen ihrer einflussreichen Verquickungen mit der populären Kultur ebenso wie mit den angeblichen Mysterien von UFOs, Außerirdischen, Magie und Metaphysik hat diese Mythologie beträchtlich an Boden gewonnen. Der vorliegende Aufsatz bietet die bisher wohl umfassendste Darstellung der historischen Entwicklung des Phänomens 2012.

Schlüsselbegriffe: Phänomen 2012 – Mayakalender – Popkultur – Mythologie – Frank Waters – Terence McKenna – José Argüelles

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S. 75-94:

Der Diskurs um Weltuntergänge 2012. Kritische Anmerkungen zu Esoterik und Geschichtsphilosophie

Christoph Wagenseil

Zusammenfassung/Abstract

Zusammenfassung – Der Beitrag zeichnet zunächst den zur Untersuchung stehenden Diskurs um Weltuntergänge 2012 nach und verdeutlicht, auf welche Weise das berüchtigte Datum nach der akademischen Entzifferung der Mayaschrift eine über die Altamerikanistik hinaus reichende Bedeutung erhält. Im Nachvollzug seiner spirituellen Deutungen und durch die Analyse einiger Beispiele erläutert ein erster Schritt diesen esoterischen Diskurs nach religionswissenschaftlichen Kriterien. Dieser Analyse gegenübergestellt wird im Folgenden eine Kritik der Geschichtsphilosophie, die nicht allein Formen von Untergangsprophetie betrifft. Hier gilt es, zwischen teleologischen Geschichtsmodellen und solchen Geschichtsphilosophien zu unterscheiden, welche die kritische Wende ihres Gebiets bereits vollzogen haben. Abschließend sollte deutlich werden, dass ein „Weltuntergang“ als Nicht-Ereignis nicht von Geschichte oder Prophezeiungen abhängig ist.

Schlüsselbegriffe: Esoterik – Prophetie – Teleologie – Geschichtsphilosophie

Abstract – This present investigation looks at the discourse on possible ends of the world in 2012, and it shows how that famous date was transfered from academic works about the deciphering of Maya writings into other areas where it acquired esoteric meaning. The article analysizes a few examples and it sketches the religion-related background that is necessary for an adequate understanding of this esoteric discourse. This is contrasted by a critique of philosophies of history that goes beyond discussing prophecies of doom. The paper distinguishes between teleological models of history and such philosophies of history that have learned the lessons of the critical turn in their discipline. It should become apparent, eventually, that “doomsday” is a non-event that does not depend on history or prophecies.

Keywords: Western Esotericism – prophecy – teleology – philosophy of history

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S. 95-105:

Ancient Astronaut in a Cactus – An Interview with Erich von Däniken (1979)

Piet Hein Hoebens

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S. 106-113:

Spotlights zum "Mythos 2012". XV. Mesoamerikanisten-Tagung, Februar 2012, in Bonn. Bericht und Kommentar

Marion Röbkes

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S. 114-121:

Rezensionen

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Sammelrezension zum Thema "2012"
Rezensentin: Nahrin Lahdo

  • Thomas Ritter (2010): Das Schicksalsjahr der Menschheit. 2012 – und darüber hinaus.
  • Joseph Gelfer (Hrsg.)(2011): 2012: Decoding the Countercultural Apocalypse

  • Nicolai Grube (2012): Der Dresdner Maya-Kalender. Der vollständige Codex [Religion und Kosmologie der Maya – Die Wahrheit über das magische Datum 21.12.2012]
    Rezensent: Gerd H. Hövelmann

S. 122-127:

Abstractdienst / Literaturspiegel

Andreas Sommer, Jonas Richter

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