In diesem Monat haben wir ausnahmsweise keine aktuelle Studie zur Diskussion ausgewählt, sondern einen "Klassiker", der bis heute die Diskussion um das UFO-Phänomen maßgeblich beeinflusst hat: Mitte der 60er Jahre finanzierte die US-Air Force mit 500.000 US-Dollar eine wissenschaftliche Studie zur Untersuchung des UFO-Phänomens, den 1968 erschienenen sog. Condon-Report. Der Hauptverantwortliche dieser umfassenden Abhandlung, der Physiker Edward Condon, kam dabei zur Schlussfolgerung, dass bei der Beschäftigung mit UFO-Berichten nichts Interessantes für die Wissenschaft herauskomme, weshalb er empfahl, von weiteren derartigen Studien abzusehen.

Eine jüngst in Ausgabe 1/2003 unserer Zeitschrift für Anomalistik publizierte Studie von Gerhard Mayer untersuchte insgesamt 2422 Presseartikel, die seit 1950 bis heute in den Printmedien "Der Spiegel" sowie "BILD" veröffentlicht wurden. Anhand zahlreicher Beispiele - etwa den Themen Hypnose, Placebo-Effekt, 'Alien-Obduktionen', dem bekannten Spukfall 'Chopper', dem russischen Psychokinese-Medium Nina Kulagina u.v.a.m. - wird illustriert, wie unangemessen und tendenziös diese beiden Pressemedien oft mit derartigen Themen umgehen: in beiden Fällen werden Fakten immer wieder verzerrt dargestellt, entweder um vermeintliche "Sensationen" aufzubauschen, oder um die Vorurteile von sich "aufgeklärt" dünkenden Menschen zu bekräftigen.

Unter "physikalischem Mediumismus" versteht man das Auftreten von scheinbaren Materialisationen und anderen spektakulären Phänomenen im Rahmen von spiritistischen Sitzungen, sog. Seancen. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein war dies in der "okkulten" Szene relativ weit verbreitet und sorgte in der Gesellschaft für große Aufmerksamkeit und Kontroversen. Weil aber immer wieder Medien des Betrugs überführt werden konnten, geriet der "physikalische Mediumismus" schließlich so sehr in Verruf, dass ihn niemand mehr vertreten wollte und er als kulturelles Phänomen ausstarb. So schien es zumindest bis vor kurzem. 1995 bildete sich jedoch in der englischen Ortschaft Scole eine neue spiritistische Gruppe, die behauptete, solche Phänomene würden bei ihren Seancen wieder regelmäßig auftreten.

In der öffentlichen Diskussion ist die Astrologie schon seit langem ein heiß umstrittenes Thema. Die einen lehnen die Deutung von Horoskopen als gefährlichen Aberglauben ab, andere glauben an die reale Existenz von Zusammenhängen zwischen den Stellungen der Gestirne und dem Charakter oder Schicksal von Menschen.

Die Geschehnisse des 11. September 2001 haben weltweit etwa ein halbe Milliarde Menschen live im Fernsehen verfolgt. Groß war die emotionale Bewegung und Erschütterung. Dies bot Gelegenheit, eine in parapsychologischen Laborexperimenten entwickelte These zu überprüfen, wonach sich - aus noch ungeklärten Gründen - solche intensiven Stimmungen auf das Verhalten von Zufallsgeneratoren auswirken könnten, ein zuweilen auch unter der Bezeichnung "Mikro-Psychokinese" bekanntes Phänomen.