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Zeitschrift für Anomalistik Band 19 (2019) Nr. 3


Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 284–299
DOI: 10.23793/zfa.2019.284

Editorial: Zum Kern der Sache – Carl Gustav Jung, Synchronizität und das Ringen mit empirischen Daten
Editorial: To the Heart of the Matter – Carl Gustav Jung, Synchronicity, and the Struggle with Empirical Data

Gerhard Mayer

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 300–325
DOI: 10.23793/zfa.2019.300

RSPK 4.0: When Ghosts Get out of Line
(RSPK 4.0: Wenn Geister aus der Reihe tanzen)

Sarah Pohl, Walter von Lucadou

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Nach einer kurzen Beschreibung des „Freiburger-RSPK-Modell“ werden verschiedene Formen von RSPK-Dynamiken und deren „Profile“ durch Fallstudien beschrieben und praxiserprobte Interventionen vorgestellt. Das RSPK-Modell geht davon aus, dass der typische RSPK die folgenden Merkmale aufweist: Es gibt eine Fokusperson mit charakteristischen Persönlichkeitsmerkmalen; die Phänomene folgen einer beschreibbaren Entwicklung; es treten spezifische Phänomene wie unerklärliche Geräusche, Nachahmungsgeräusche, Bewegungen von Objekten usw. auf. Die Fallstudien zeigen jedoch, dass für fast jedes Merkmal mehr oder weniger deutliche Abweichungen vom Prototyp gefunden werden können. Eine Veränderung des Alters der Fokusperson ist ebenfalls zu beobachten. Die sechs neuen Typen werden als „Der Alters- und Seniorenspuk“, „Der neurotische Spuk“, „Der heilsame Spuk“, „Der Burn-Out-Spuk“, „Der depressive Spuk“ und „Der Trauer-Spuk“ bezeichnet.

Schlüsselbegriffe: RSPK – Poltergeist – Fokusperson – Telekinese

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 326–346
DOI: 10.23793/zfa.2019.326

Predicting the Stock Market: An Associative Remote Viewing Study
(Vorhersage des Börsenkurses: Eine Assoziative-Remote-Viewing-Studie)

Maximilian Müller, Laura Müller, Marc Wittmann

Zusammenfassung

Zusammenfassung – In n = 48 validen Durchgängen haben wir versucht, den binären Kurs (steigt vs. fällt) des deutschen Aktienindex DAX mithilfe der Assoziativen Remote Viewing (ARV) Methode vorherzusagen. 38 von 48 Vorhersagen waren korrekt, was einem hochsignifikanten Ergebnis (p = 2.3 x 10-5, Binomialverteilung, B48(1/2); z = 3.897; ES = 0.56) mit einer Trefferquote von 79,16% entspricht. Eine Post-Hoc Analyse ergab, dass die Sitzungsqualität von der Volatilität des Aktienindex abhing: Die Wahrnehmungen des Viewers waren klarer und weniger ambivalent, wenn auch der Aktienindex am Ende des Vorhersagezeitraums einen größeren Punktunterschied aufwies. Außerdem haben wir die Hypothese getestet, ob Feedback eine notwendige Voraussetzung für Vorhersagen mit ARV ist. Beide Bedingungen (Feedback vs. kein Feedback) waren unabhängig voneinander signifikant und unterschieden sich nicht signifikant voneinander (χ2 = 0.505, p = 0.477). Folglich diskutieren wir potentielle Merkmale, die für erfolgreiche Vorhersagen mit ARV notwendig oder einschränkend sein könnten.

Schlüsselbegriffe: Warcollier Preis – Assoziatives Remote Viewing – anomale Kognition – Psi – Präkognition – Prinzip der bloßen Intention – Retrokausalität – probabilistische Zukunft

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 347–363
DOI: 10.23793/zfa.2019.347

Berichte von Krankenpflegerinnen über außergewöhnliche Erfahrungen: Eine Studie zu Persönlichkeits-, Wahrnehmungs- und kognitiven Faktoren

Alejandro Parra

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Ziel dieser Studie war es, das Vorkommen von außergewöhnlichen Wahrnehmungen von Krankenpflegerinnen in Krankenhausumgebungen zu bestimmen. 344 Krankenpflegerinnen, von denen 235 als erfahren und 109 als unerfahren klassifiziert wurden, wurden in 36 Krankenhäusern und Gesundheitszentren in Buenos Aires rekrutiert. Als häufigste Erfahrungen wurden das Gefühl einer Präsenz und/oder Erscheinungen, die Wahrnehmung von Geräuschen, Stimmen oder Dialogen, Weinen oder Klagen sowie Intuitionen und außersinnliche Erfahrungen genannt. Von ihren Patienten hörten sie Berichte von Nahtoderfahrungen, religiösen Interventionen und vielen anomalen Erfahrungen in Bezug auf Kinder. Das Grundanliegen der vorliegenden Studie war die Bestätigung von früheren Befunden zu Stress und Absorption am Arbeitsplatz mit einer größeren Stichprobe von Krankenpflegerinnen (Parra & Giménez Amarilla, 2017) unter zusätzlicher Berücksichtigung von Schizotypie-Neigung und Empathie-Fähigkeiten. Die Annahme, dass Krankenpflegerinnen, die von außergewöhnlichen Erfahrungen berichteten, tendenziell stärker unter Arbeitsstress leiden, wurden nicht bestätigt; allerdings war der Depersonalisierungsfaktor höher als bei denjenigen, die solche Erfahrungen nicht machten. Krankenpflegerinnen mit Erfahrungen zeigten tendenziell höhere Absorptionswerte und eine höhere Neigung zur Schizotypie – hauptsächlich „positiver“ Schizotypie (ungewöhnliche Erfahrungen) – und berichteten tendenziell über höhere kognitive Empathie und emotionales Verständnis.

Schlüsselbegriffe: Krankenpflege – Wahrnehmungs- und kognitive Prozesse – außergewöhnliche Erfahrungen – Halluzinationen

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 364–390
DOI: 10.23793/zfa.2019.364

Elemente im Wandel. 200 Jahre Transmutationsforschung: Louis Kervran und seine Vorgänger

Stephan Krall

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Vor über 200 Jahren fiel Wissenschaftlern in Experimenten auf, dass die Menge an bestimmten Stoffen, die Lebewesen aufnehmen, nicht mit den Mengen korrespondieren, die man bei einer Analyse in ihnen findet. Seitdem wurden von den verschiedensten Wissenschaftlern bis heute immer wieder wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt. Es handelte sich in diesen mehr als 200 Jahren um Versuche mit Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen, Algen und auch Menschen. Offensichtlich geschah in den Lebewesen etwas, das dazu führte, dass man Stoffe fand, die überhaupt nicht oder nicht in diesen Mengen zugeführt worden waren. Als festgestellt wurde, dass gleichzeitig andere Substanzen abgenommen hatten, wurden erste Vermutungen angestellt, dass die Lebewesen vielleicht in der Lage sind, Atome umzuwandeln. Das verstieß fundamental gegen das Paradigma der Physik, auch wenn um die Jahrhundertwende von 19. zum 20. Jahrhundert der radioaktive Zerfall entdeckt wurde, bei dem sich tatsächlich in einer Zerfallsreihe Atome umwandeln, allerdings bei hohen Energien. Bis heute vertritt die Physik die Ansicht, dass dies bei niedrigen Energien, wie es in der oben genannten Forschung postuliert wurde, nicht möglich ist. Dennoch ging diese Forschung bis heute weiter. Der wohl prominenteste Transmutationsforscher, wie sich diese Art der Forschung heute nennt, war C. Louis Kervran. Er veröffentlichte über seine Forschungen zwischen 1962 und 1982 allein neun Bücher neben vielen anderen Publikationen und starb 1983. In dem Artikel wird der Geschichte und auch der Aktualität dieser Transmutationsforschung nachgegangen.

Schlüsselbegriffe: Transmutation – C. L. Kervran – Neutrinos – Atomphysik

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 391–419
DOI: 10.23793/zfa.2019.391

Ethnologie und Anomalistik: Ein Vergleich von Wissenschaft(s)/Kultur/en

Hannes Leuschner

Zusammenfassung

Zusammenfassung – In diesem Artikel geht es um einen Vergleich anomalistischer und ethnologischer Wissenschaftskultur. In Anlehnung an Karl-Heinz Kohls (2012) Bestimmung der Ethnologie als „die Wissenschaft vom kulturell Fremden“ verstehe ich die Anomalistik als „Wissenschaft vom wissenschaftlich Fremden“ als eine Art Ethnologie im Rahmen der Wissenschaftskultur. Nach einer Einführung in den die Disziplinen verbindenden Begriff des „Fremden“ wird in einem ersten Teil ein methodologischer Komplex der zeitgenössischen Ethnologie beschrieben, in dem es gleichermaßen um eine Erheimatung der Fremde wie auch um eine Entfremdung der Heimat geht. Im zweiten Teil wird diese Methodologie daraufhin geprüft, inwiefern sie sich auch für anomalistische Forschungen und eine Positionierung der Anomalistik im Bereich der Wissenschaftskultur übertragen lässt. In diesem Rahmen wird auch diskutiert, ob denn von Wissenschaftskultur im Singular überhaupt die Rede sein kann, oder vielmehr – zumindest ethnologisch gesehen – von Wissenschaftskulturen im Plural die Rede sein müsste.

Schlüsselbegriffe: Ethnologie – Anomalistik – Methodologie – Wissenschaftskultur – alter – alius

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 420–467
DOI: 10.23793/zfa.2019.420

„Das ist alles so eigentümlich verschachtelt“
Hans Bender und Carl Gustav Jung im Gespräch über Synchronizität (1960)

Uwe Schellinger, Marc Wittmann, Andreas Anton

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Am 8. Dezember 1960 besuchte der deutsche Parapsychologe und Freiburger Universitätsprofessor Hans Bender den Schweizer Psychiater und Analytischen Psychotherapeuten C. G. Jung. Im Zusammenhang mit dem plötzlichen Tod der Mutter wenige Monate zuvor hatte Hans Bender eindrückliche synchronistische Erlebnisse, die er mit dem berühmten Analytiker und Theoretiker synchronistischer Phänomene besprechen wollte. Das Gespräch wurde auf Tonband aufgezeichnet. Die transkribierte Fassung dieses Gesprächs wird hier zum ersten Mal veröffentlicht. Unter anderem auf der Basis bislang unausgewerteter Archivquellen beleuchten wir in diesem Artikel zunächst den historischen Kontext des Gesprächs anhand des über Jahrzehnte dauernden schriftlichen Austausches der beiden Wissenschaftler über die gemeinsamen Interessen an Themen der Parapsychologie, Astrologie und UFO-Forschung sowie an den Fragen der Konzeption und Bedeutung synchronistischer Ereignisse. Letzteres ist das zentrale Element des Gesprächs. Ein Schwerpunkt unseres Artikels ist daher die Beschreibung des Phänomens der Synchronizität anhand der konkreten Erlebnisse Hans Benders während einer Autofahrt durch die Schweiz zu einer Eranos-Tagung in Ascona und weiter an die Côte d’Azur zu einem Arbeitstreffen der Parapsychology Foundation. Zeitgleich mit dieser Reise im August 1960 erlitt seine Mutter einen Schlaganfall, an dem sie kurze Zeit später starb. Bender war zum Zeitpunkt des Todes seiner Mutter auf dem Rückweg nach Freiburg i. Br. Er kannte die Stationen seiner Fahrt bereits von früheren Reisen. An bestimmten Orten hatte er emotional intensive Erlebnisse, die er rückblickend im Zusammenhang mit dem Tode seiner Mutter synchronistisch deutete. 

Schlüsselbegriffe: Hans Bender – C. G. Jung – Synchronizität – Psi-Erlebnisse

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 468–470
DOI: 10.23793/zfa.2019.468

Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen

Weitergeführte Diskussion zu Michael Nahms Aufsatz „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder: Wie erlangt man (keine) Erkenntnisse der höheren Welten? Ein Exkurs über Rudolf Steiners „Geisteswissenschaft“, Zeitschrift für Anomalistik, 19 (2019), S. 189–212

  • Ulrich Magin: Rudolf Steiner: Was ihn inspirierte, wen er inspirierte

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 471–486
DOI: 10.23793/zfa.2019.471

Essay Review
Verschwörungstheorien zwischen Schein und Sein

Andreas Anton, Alan Schink

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Zeitschrift für Anomalistik 19 (2019), Nr. 3, S. 487–539
DOI: 10.23793/zfa.2019.487

Rezensionen

  • Roger C. Nelson (2019). Connected: The Emergence of Global Consciousness
    Rezensent: Nemo C. Mörck
  • Darryl Caterine & John W. Morehead (Hrsg.) (2019). The Paranormal and Popular Culture: A Postmodern Religious Landscape
    Rezensentin: Meret Fehlmann
  • Michael Schetsche, Andreas Anton (2019). Die Gesellschaft der Außerirdischen: Einführung in die Exosoziologie
    Rezensent: Karim Akerma
  • Sebastian von Kleist (2019). Encuentros con extraterrestres en Chile 1927–2017
    Rezensent: Ulrich Magin
  • Martin Shough mit Wim van Utrecht (2019). Redemption of the Damned: Vol. 1. Aerial Phenomena. A Centennial Re-evaluation of Charles Fort’s ‘Book of the Damned’
    Rezensent: Ulrich Magin
  • Samantha Hurn (Hrsg.) (2017). Anthropology and Cryptozoology: Exploring encounters with mysterious creatures
    Rezensent: Gerhard Mayer
  • Vera Maria (2017). Die unheimliche Magie der Psychose: Eine Erfahrung
    Rezensentin: Sarah Pohl
  • Gerd H. Hövelmann & Hans Michels (Hrsg.) (2017). Legitimacy of Unbelief. The Collected Papers of Piet Hein Hoebens
    Rezensent: Eberhard Bauer
  • Andreas Anton (2018). Das Paranormale im Sozialismus: Zum Umgang mit heterodoxen Wissensbeständen, Erfahrungen und Praktiken in der DDR
    Rezensent: Helmut Pfaff

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