ZfA Band 4 (2004), Nr. 1+2+3

 

Zeitschrift für Anomalistik Band 4 (2004) Nr. 1+2+3


S. 6-13:

Der leise Revolutionär: Prof. Dr. Robert L. Morris (1942-2004)

Ein Nachruf von Gerd H. Hövelmann und Friederike Schriever

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S. 14-51:

Ist die Existenz von Psi-Anomalien beweisbar?

Eckhard Etzold

Zusammenfassung – Im Gebiet der Parapsychologie bestehen Schwierigkeiten, Befunde über sog. Psi-Anomalien in Replikationsexperimenten zu bestätigen. Einen Versuch der Erklärung dieser Schwierigkeiten stellt das „Modell der Pragmatischen Information“ von Walter von Lucadou dar, das impliziert, dass Psi-Anomalien die fundamentale Eigenschaft haben, sich definitiven Beweisen zu entziehen. Derartige Phänomene mag es durchaus geben, ohne dass sie dadurch als wissenschaftlicher Forschungsgegenstand völlig unzugänglich sind. Möglicherweise sollten wir deshalb auf eine beweisorientierte Forschung ganz verzichten, die Existenz von Psi-Phänomenen als vorläufige Hypothese akzeptieren und durch neue Forschungsparadigmen versuchen, mehr über die Natur dieser merkwürdigen Phänomene herauszufinden.

Schlüsselbegriffe: Parapsychologie – Psi – Replizierbarkeit – Modell der Pragmatischen Information

Abstract – The field of parapsychology experiences difficulty in replicating its findings on so called psi anomalies. An attempt to explain these difficulties is the “Model of Pragmatic Information” (MPI) by Walter von Lucadou. This model implies that psi anomalies have the fundamental property of shying away from definitive proof. Such kind of phenomena may indeed exist, without being absolutely inaccessible to scientific research. Perhaps we should therefore abandon proof-orientated research altogether. We could then accept the existence of psi phenomena as a provisional hypothesis and try to find out more about the nature of these strange phenomena using new kinds of research paradigms.

Keywords: parapsychology – psi – replicability – model of pragmatic information{/sliders}

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S. 52-101:

Astrologie und Psi. Eine Fallstudie verstärkt die Zusammenhangshypothese

Suitbert Ertel

Zusammenfassung – MG, ein junger Akademiker, der die Grundlagen indischer Astrologie erlernt hatte, ließ sich auf eigenen Wunsch vom Verfasser auf seine Fähigkeit untersuchen, Geburtshoroskope richtig zu deuten. Er absolvierte zwei Zuordnungstests, bei denen Horoskope von Politikern und Malern den beiden Berufskategorien zuzuordnen waren sowie einen gleichartigen Test, bei dem Horoskope von berühmten Schriftstellern und unbedeutenden Menschen verwendet wurden. Er erreichte abwechselnd mal signifikant wenig und mal fast signifikant viele Treffer. MG wurde mittels eines neuen Testverfahrens (Ballzieh-Test) auch auf außersinnliche Wahrnehmungsfähigkeit geprüft. Aus dem Balltest-Ergebnis, in dem einige Variablen hochsignifikant aus dem Rahmen der Zufallsvariation heraus fallen, ließ sich vermuten, dass MG wahrscheinlich Psi-Fähigkeit besitzt, wenn auch nur mäßig ausgeprägt. Da zudem die signifikante Streuung der Ergebnisse des Probanden in den astrologischen Tests typischen Psi-Effekten ähnlich ist, wird die weiter zu prüfende Hypothese nahe gelegt, dass herausragende Fälle von astrologisch richtigen Deutungen, wie sie gelegentlich glaubwürdig berichtet werden, möglicherweise auf hellseherischem oder telepathischem Wege zustande kommen – eine Hypothese, die schon anderweitig aufgestellt wurde und als untersuchenswert erachtet wird.

Schlüsselbegriffe: Astrologie – Zuordnungstest – Parapsychologie – Psi

Abstract – MG, a university graduate, who had taken courses in Indian astrology, asked the author to test his ability in interpreting natal charts. He took two tests in which he was given horoscopes of painters and politicians, his task being to say which was which. Another similar test used horoscopes of writers and ordinary people. MG’s results deviated significantly or almost significantly from chance in the wrong and the right direction respectively. Deviations from chance of various variables were also observed when MG took a test of extrasensory perception (ball drawing test). MG´s astrological results appear to share certain characteristics of typical psi effects (psi-hitting and psi-missing) suggesting that psi (telepathy, clairvoyance) might give rise to extraordinary hits purportedly associated, at least in rare cases, with chart interpretations by astrologers. Pertinent hypotheses are amenable to empirical tests.

Keywords: astrology – matching test – parapsychology – psi{/sliders}

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S. 102-144:

Zu den Hintergründen des Kornkreisphänomens und der Kornkreisforschung

Harald Hoos

Zusammenfassung – Dieser Aufsatz untersucht den sozialen Kontext des Kornkreisphänomens und seine historische Entwicklung. Kornkreismacher, -forscher und -gläubige, Landwirte und die Medien bilden einen sich selbst reproduzierenden sozialen Zusammenhang, der das angebliche Rätsel um die Kornkreise am Leben erhält.

Schlüsselbegriffe: Kornkreise – Medien – parawissenschaftliche Gemeinschaften

Abstract – This paper analyses the social context of the crop circle phenomenon and its historical development. Fabricators of crop circles, researchers, believers, farmers and the media constitute a reinforcing social network that keeps the alleged crop circle mystery going.

Keywords: crop circles – media – parascientific communities{/sliders}

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S. 145-192:

Seeungeheuer in den Seen Oberitaliens?

Ulrich Magin

Zusammenfassung – In der kryptozoologischen Literatur gelten die oberitalienischen Seen als Ungeheuerseen, obwohl selten Details genannt werden. Diese Studie untersucht zum ersten Mal alle bekannten Sichtungen von so genannten Seeungeheuern und aquatischen Kryptiden in den italienischen Alpenrandseen (Comer See, Lago Maggiore, Luganer See, Iseo-See, Gardasee) sowie dem Fluss Po. Es zeigt sich, dass die dort wahrgenommenen „Ungeheuer“ vielfältige Formen aufweisen. In allen genannten Seen werden klassische „Nessies“, Krokodile, Drachen, Tatzelwürmer und sogar geheimnisvolle Unterwasser- UFOs, so genannte USOs, gesichtet. Es wird vorgeschlagen, diese Formenvielfalt darauf zurückzuführen, dass an diesen Seen – etwa im Gegensatz zum Loch Ness – noch kein allgemeiner Ungeheuer-Prototyp etabliert ist, an dem sich neue Zeugenaussagen orientieren können. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich ein solcher Prototyp gerade am Comer See herausbilden könnte.

Schlüsselbegriffe: Kryptozoologie – Seeungeheuer – Nessie – Oberitalienische Seen

Abstract – In the cryptozoological literature, the northern Italian lakes have long been mentioned as habitats of lake monsters, though details were often lacking. In the first study of its kind, this paper assembles all known cases of sightings of large aquatic beasts or dragon-like creatures from the area (i.e. Lake Como, Lake Maggiore, Lake Lugano, Lake Orta, Lake Iseo, Lake Garda and the river Po). It is shown that the “monsters” seen are manifold in form, ranging from strange crocodiles to gigantic fish, dragons, tatzelwurms, traditional long-necked “Nessie” lake monsters, and even mysterious submarines. It is suggested that this diversity is due to the lack of a traditional, generally accepted prototype of how the monster is supposed to look. The possibility remains that such a standard to which later sightings can confirm is in the process of being established, at least at Lake Como.

Keywords: cryptozoology – lake monsters – Nessie – Northern Italian Lakes{/sliders}

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S. 193-211:

Karl den Großen gab es doch! Eine Kritik der chronologischen Voraussetzungen der These von den "fiktiven Jahrhunderten" von Heribert Illig

Jörg Dendl

Zusammenfassung – Herbert Illig leitete seine These von drei Jahrhunderten „erfundener Geschichte“ ursprünglich aus der Frage ab, warum bei der Gregorianischen Kalenderreform nicht 13, sondern nur 10 Tage übersprungen wurden. Die Antwort in diesem Aufsatz lautet: weil die Gregorianische Kalenderreform nur die Zustände zur Zeit des Konzils von Nicäa wieder herstellen wollte, nicht die zur Zeit von Julius Cäsar. Hierzu reichte eine Auslassung von 10 Tagen aus, um die aufgelaufenen Kalenderunstimmigkeiten zu korrigieren. Es ist deshalb nicht notwendig, „erfundene Jahrhunderte“ zu postulieren.

Schlüsselbegriffe: Geschichte – Gregorianische Kalenderreform – Präzession – Berechnung des Ostertermins – alternative Chronologien

Abstract – Herbert Illig’s thesis of three centuries of “fictitious history” was initially based on considerations as to why the Gregorian reform of the calendar skipped not 13 but 10 days. The answer given in the current paper is: because it was the intention of the Gregorian reform only to re-establish the state of affairs at the Council of Nicaea, not of Julius Caesar’s time. So skipping 10 days was enough to correct the discrepancies in the calendar. Therefore it is not necessary to postulate “fictitious centuries”.

Keywords: history – Gregorian reform of the calendar – precession – calculation of Easter – alternative chronologies{/sliders}

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S. 212-248:

Kommentare zu Ulrike Voltmer (2003): "Lebenslauf und astrologische Konstellationen" (Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik, Band 1)

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S. 249-268:

Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen

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Zum Aufsatz von Edgar Wunder und Rudolf Henke, "Menschen mit UFO-Sichtungserfahrungen", Zeitschrift für Anomalistik 3 (2003), S. 112-133:

Zum Aufsatz von Ingbert Jüdt, "Paläo-SETI zwischen Mythos und Wissenschaft", Zeitschrift für Anomalistik 3 (2003), S. 166-204:

Zum Beitrag von Johannes Hagel und Margot Tschapke, "Aktueller Forschungsstand und Errata zum Modelleisenbahn-Experiment", Zeitschrift für Anomalistik 3 (2003), S. 285-291:


S. 269-286:

Rezensionen

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