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Zeitschrift für Anomalistik Band 18 (2018) Nr. 3


Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 214–231
DOI: 10.23793/zfa.2018.214

Amplifying Precognition: Four Experiments with Roulette (Verstärkung der Präkognition: Vier Experimente mit Roulette)

Wilfried Kugel

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Ausgangspunkt der Untersuchung ist die bekannte Tatsache, dass Probanden, die gebeten werden, zufällige Entscheidungen zu treffen, dazu nicht in der Lage sind, sondern charakteristische Muster in ihrer Auswahl zeigen. Dieses Verhalten beeinflusst die Ergebnisse statistischer ESP-Experimente (hier: Präkognition). Anhand eines informationstheoretischen Modells wurde ein Computerprogramm erstellt, um solche Muster zu erkennen und mit dem Ergebnis der Präkognitionsversuchsdurchgängen (trials) der Versuchspersonen abzugleichen. Das Programm konnte auf bestimmte trials selbst wetten, wenn die entsprechenden statistischen Kriterien erfüllt waren. Die Programmwetten mussten nicht mit den Wetten der Versuchspersonen übereinstimmen. Vier Präkognitionsstudien wurden zwischen 1980 und 1999 abgeschlossen. Um die Probanden zu motivieren, wurden die Experimente als Roulette-Spiele durchgeführt. Vergleicht man die Trefferquote der Probanden mit der des Programms, so hat das Programm eine wesentlich bessere Leistung erbracht und die Präkognition „verstärkt“. Die Gesamtpunktzahl des Verstärkungsprogramms ergab einen hoch-signifikanten z-Wert von 3,27 (p = 0,0006), während die Probanden unter der Zufallserwartung lagen.

Schlüsselbegriffe: Präkognition – Psychokinese – Roulette – parapsychologische Forschung

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Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 232–247
DOI: 10.23793/zfa.2018.232

Der Versuchsleiter als Versuchsteilnehmer: Was können wir vom Versuchsleiter-Effekt lernen?

Chris A. Roe

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Im Bereich der experimentellen parapsychologischen Forschung sind manche Forscher besonders erfolgreich, während es anderen kaum gelingt, Psi in ihren Experimenten nachzuweisen. Dieses Phänomen ist als Versuchsleitereffekt bekannt und gilt als wichtiges Charakteristikum parapsychologischer Befunde. Mit diesem Artikel wird der Frage nachgegangen, was erfolgreiche und weniger erfolgreiche Versuchsleiter unterscheidet und womit diese Unterschiede erklärt werden können. Wissenschaftliche Befunde zur Rolle der Erwartungshaltung und zum Interaktionsstil mit Versuchsteilnehmern werden vorgestellt. Diese konventionellen Versuchsleitereffekte werden als Alternative oder Ergänzung zur Versuchsleiter-Psi-Hypothese diskutiert, nach der vorhandene Psi-Fähigkeiten des Versuchsleiters selbst für das Auftreten von Psi-Effekten in den Experimenten verantwortlich gemacht werden.

Schlüsselbegriffe: Versuchsleitereffekt – Replikationsproblem – Interaktionsstil – Erwartungshaltung des Versuchsleiters

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Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 248–276
DOI: 10.23793/zfa.2018.248

Plötzliches und ungewöhnlich rasches Weißwerden von Haaren: Eine Übersicht über 212 Fallberichte aus der medizinischen Literatur der letzten 200 Jahre

Michael Nahm

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Seit langer Zeit wird immer wieder berichtet, dass das Haar von Menschen insbesondere nach emotional traumatisierenden Erlebnissen sehr rasch grau oder weiß geworden ist, oft über Nacht oder binnen weniger Tage. Weil entwickelte Haare über keinen Stoffwechsel verfügen, gilt ein solches „plötzliches“ oder zumindest ungewöhnlich rasch erfolgendes Weißwerden oder Ergrauen von Haarschäften jedoch gemeinhin als unmöglich. Um den möglichen Realitätsgehalt von solchen Berichten über erblichene Haare zu überprüfen, habe ich die medizinische Literatur der letzten etwa 200 Jahre hinsichtlich beschriebener Fälle von ungewöhnlich raschem Erbleichen von Haaren untersucht. Hierbei konnten 212 Fallbeschreibungen gefunden werden, von denen in 46 Fällen die behandelnden Ärzte die Umfärbung persönlich mitverfolgt haben (authentifizierte Fälle). In weiteren 94 Fällen sahen die Autoren die Patienten erst nach der vermeintlichen Umfärbung der Haare, oft am Tag danach (nicht-authentifizierte Fälle), und 39 Fälle wurden den Autoren lediglich von Dritten mitgeteilt, die zumeist ärztliche Kollegen waren (anekdotische Fälle). In 33 Fällen blieben die genauen Umstände der Berichterstattung unklar. Die zusammengestellte Literatur enthält etliche anscheinend sehr gut dokumentierte Fälle, wonach ein Erbleichen von entwickelten Haarschäften tatsächlich vorgekommen sein soll. Daher wird ein nicht-kausales Modell vorgestellt, womit sich ein solches Weißwerden von Haaren erklären lassen könnte. Um dieses Erbleichen im weiteren biologischen Kontext zu verorten, werden außerdem noch andere körperliche Entwicklungsprozesse angeführt, die durch psychische Befindlichkeiten oder Impulse ausgelöst werden können, und die sich bislang ebenfalls einer rein physikochemischen kausalen Erklärung entziehen.

Schlüsselbegriffe: Plötzliches Weißwerden der Haare – Canities subita – Poliose – Alopezie

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Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 277–303
DOI: 10.23793/zfa.2018.277

Ungewöhnliche Tierbeobachtungen im Rio Genil

Peter Ehret, Ulrich Magin

Zusammenfassung

Zusammenfassung – In den Jahren 1955 und 1958 brachten mehrere spanische Zeitungen Berichte über Beobachtungen ungewöhnlicher Wassertiere im Rio Genil, einem Zufluss des Guadalquivir. Diese Geschichten klingen erstaunlich und wirken auf den ersten Blick konventionell nicht erklärbar. Eine breit angelegte Literatur- und Vor-Ort-Recherche konnte aber mögliche konventionelle Erklärungen erbringen, die in einem Fall von Angehörigen des Augenzeugen bestätigt wurden.

Schlüsselbegriffe: Seeungeheuer – Kryptozoologie – Genil – Spanien – Otter – Stör

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Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 304–319
DOI: 10.23793/zfa.2018.304

Gesichter ohne Ende… Materialanalysen zu den „Gesichtern von Bélmez“ sowie einige Anmerkungen zu weiteren Entwicklungen

Gerhard Mayer, Pilar Ramiro de Pano

Zusammenfassung

Zusammenfassung – Nachdem in einem ersten Schritt eine detaillierte Rekonstruktion der historischen Umstände, der medialen Reaktionen und deren Auswirkungen auf die Rezeption und Entwicklung des Falls sogenannten Gesichter von Bélmez vorgenommen und in der letzten Ausgabe der Zeitschrift für Anomalistik veröffentlicht wurde (Mayer, 2018), wird in diesem ergänzenden Artikel ein Überblick über die Ergebnisse der vorgenommenen Analysen von Materialproben der Bilder gegeben werden, die trotz einiger Mängel der Darstellungen in der Zusammenschau zu einem recht einheitlich Bild führen. Danach werden die beiden am häufigsten vorgebrachten konventionellen Erklärungen für das Entstehen der Gesichter, nämlich deren Produktion durch das Auftragen einer silbersalzhaltigen Lösung oder einer Farbsubstanz, entkräftet. Neben der Darstellung der Materialanalysen wird von den jüngeren Entwicklungen in Bélmez berichtet und einige Anmerkungen zur Person José-Luis Jordán gemacht, der in der historischen Entwicklung des Falles eine signifikante, wenngleich auch unrühmliche Rolle gespielt hat.

Schlüsselbegriffe: EVP – Gesichter von Bélmez – Massenmedien – RSPK – Skeptiker – Tonbandstimmen

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Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 320–328
DOI: 10.23793/zfa.2018.320

Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen

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Weitergeführte Diskussion zum Aufsatz Die Gesichter von Bélmez: Eine historische Rekonstruktion zu den Untersuchungen eines vermeintlich starken RSPK-Falles von Gerhard Mayer, Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), S. 104–132:

  • Ulrich Magin: Anmerkungen zu José Luis Jordán Peña

Weitergeführte Diskussion zum Aufsatz Veränderung der Interpretation paranormaler Erfahrungen durch den Einfluss neuer Medien von Sarah Pohl, Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), S. 143–161:

  • Danny Ammon: Einflüsse der Digitalisierung auf die Forschung und Beratung zu außergewöhnlichen Erfahrungen – Bekräftigung und Ergänzungen

Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 329–340
DOI: 10.23793/zfa.2018.329

Blick vorwärts und über den Tellerrand hinaus: Konferenzbericht zur 61st Annual Convention of the Parapsychological Association (2.–5. August 2018, EarthRise Retreat Center, Petaluma, USA)

Gerhard Mayer

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Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 341–366
DOI: 10.23793/zfa.2018.341

Rezensionen

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  • Illobrand von Ludwiger (2018). Feurige Zeichen: Kugelblitze, Orbs, spontane Feuer und eingebrannte Hände
    Rezensent: Ingbert Jüdt
  • Ulrich Magin (2015). Magischer Mittelrhein: Mystische Orte und unheimliche Ereignisse am Rhein zwischen Mainz und Köln
    Rezensent: Andreas Trottmann
  • Jack Hunter (Hrsg.) (2016). Damned Facts: Fortean essays on religion, folklore and the paranormal
    Rezensent: Gerhard Mayer
  • Joshua Cutchin (2018). Thieves in the night: A brief history of supernatural child abductions
    Rezensent: Ingbert Jüdt
  • Roger D. Nelson & Georg Kindel (2018). Der Welt-Geist: Wie wir alle miteinander verbunden sind
    Rezensent: Gerhard Mayer
  • Fotini Pallikari (Hrsg.) (2017). Angelos Tanagras: My Memoirs – A Collection of Short Stories
    Rezensent: Uwe Schellinger
  • Romeo Grünfelder (Hrsg.) (2016). Ted Serios: Serien
    Rezensent: Eberhard Bauer

Zeitschrift für Anomalistik 18 (2018), Nr. 3, S. 367–373

Abstracts-Dienst/Literaturspiegel

Gerhard Mayer

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