Der in diesem Monat vorgestellte Aufsatz zur Psychobiologie veränderter Bewusstseinszustände ist ein Resultat der Arbeit des internationalen Forschungsverbunds "Altered States of Consciousness". Er fasst den aktuellen Forschungsstand zu diesem Bereich zusammen und stellt den Versuch dar, die unterschiedlichen unter Altered States of Consciousness (ASC) zusammengefassten Phänomene in einem multidisziplinären Ansatz zu systematisieren, wobei der Schwerpunkt deutlich auf psychologische und neurobiologische Verstehensweisen gelegt wird.

Dabei wird zwischen spontan auftretenden, physikalisch bzw. physiologisch induzierten, psychologisch induzierten und krankheitsinduzierten ASC unterschieden. Der Bereich der pharmakologisch induzierten ASC (z.B. durch Halluzinogene) wurde nicht in die Untersuchung mit einbezogen. In einzelnen Abschnitten werden Bewusstseinzustände wie Tagträumen, Nahtod-Erfahrungen, Trance-Zustände, ASC hervorgerufen durch Atemtechniken, Reizdeprivation, Meditation, Hypnose, Epilepsie und andere beschrieben und der jeweils aktuelle Vorschungsstand diskutiert.

In einer phänomenologischen Synopse wird ein Schema zur Einordnung der ASC nach den vier Dimensionen "Aktivierung", "Wahrnehmungsspanne", "Selbstwahrnehmung" und "Dynamik sensorischer Prozesse" präsentiert.

Dieter Vaitl, Niels Bierbaumer, John Gruzelier et al.  (2005): Psychobiology of Altered States of Consciousness. In: Psychological Bulletin, Vol. 131, No. 1, 98-127

Diejenigen, die sich mit der englischen Sprache schwer tun, seien auf das kleine Büchlein von Dieter Vaitl: Veränderte Bewusstseinszustände (2003, Stuttgart: Steiner) hingewiesen, das im Wesentlichen die in dem oben präsentierten Aufsatz sehr verdichtet dargestellten Inhalte enthält und etwas weiter ausführt.