Ein gängiger Topos in der parapsychologischer Forschung ist die Auseinandersetzung mit dem Problem, Psi-Effekte zuverlässig zu replizieren. Was den Skeptikern als ein Beweis oder zumindest als ein starkes Indiz für die Nicht-Existenz von Psi-Phänomenen gilt, wird von anderen Forschern gerade als Phänomen-typisch angesehen, da sie es mit hoher Zuverlässigkeit als ein Merkmal in Serien von parapsychologischen Experimenten nachzuweisen glauben.

J.E. Kennedy gibt in dem vorgestellten Artikel einen Überblick über die unterschiedlichen Äußerungsformen dieser Elusivität oder "unsustainable nature" von Psi-Phänomenen - von deren "Trickster"-Natur, um eine Charakterisierung von George Hansen zu verwenden. Er führt außerdem einige Erklärungsmodelle für dieses Phänomen an, die alle nicht ganz zufriedenstellend sind. Auch seiner eigenen Deutung, dass eine unbekannte Wirkkraft (agency), die er in Ermangelung einer besseren Beschreibung unspezifiert "higher consciousness" nennt, für das Auftreten von Psi-Phänomenen verantwortlich sein könnte, mag sicher nicht jeder folgen. Dennoch ist der Artikel als Einstieg in die Thematik empfehlenswert.

J.E, Kennedy (2003): The Capricious, Actively Evasive, Unsustainable Nature of Psi: A Summary and Hypotheses, in: Journal of Parapsychology, pp. 53-74.