Fast genau vor sieben Jahren, nämlich im Juli 2001, kam es im indischen Bundesstaat Kerala zu einer Folge von Ereignissen, die als das "Red Rain-Phänomen von Kerala" bekannt geworden sind: An verschiedenen Orten nahm der Regen ohne direkt erkennbare Ursache plötzlich eine rote Färbung an. Viele Zeitungen haben auf internationaler Ebene berichtet. Darüber hinaus kam es zu einigen wissenschaftlichen Kontroversen über die Deutung des Phänomens

Das Besondere an der Phänomenologie war die Tatsache, dass es schwer fiel, die Färbung mit bekannten Ursachen (Blütenpollen, Wüstenstaub u.ä.) plausibel erklären zu können. So handelt es sich bei den Partikeln, die die Färbung des Regenwassers bewirkten, um zellartige Strukturen, bei denen allerdings kein Zellkern nachgewiesen werden konnte - zumindest in den Untersuchungen der Autoren des hier vorgestellten Aufsatzes. Sie vertreten die Auffassung, dass ein in der Atmosphäre explodierender Meteorit als Ursache am plausibelsten sei, und führen das Phänomen zur Stützung der Panspermie-Hypothese an - eine Deutung, die natürlich nicht unwidersprochen blieb. Nichtsdestotrotz ein interessanter Artikel über ein bisher nicht aufgeklärtes Phänomen.

Godfrey Louis & A. Santhosh Kumar (2006): The Red Rain Phenomenon of Kerala and its Possible Extraterrestrial Origin, in: Astrophysics and Space Science, Vol. 302 (1-4), pp. 175-187.

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