Jeffrey Meldrum,  Professor für Anatomie und Anthropologie an der Idaho State University, erhielt 2016 den von der Society for Scientific Exploration verliehenen Dinsdale Award für seine Forschung im Bereich der Kryptozoologie. Jüngst geisterten Meldungen über DNA-Analysen von angeblichen Yeti-Proben durch die Medien, die Meldrum kritisch kommentierte - grenzwissenschaft-aktuell fasst dies am 29.11.2017 so zusammen: „Wenn man bekannte Bärenproben genetisch analysiert, sollte man sich nicht wundern, wenn diese Analysen diese Proben dann auch als die von Bären ausweisen“. Passend dazu wird in dieser Studie des Monats sein Preisvortrag vorgestellt, in dem er die Frage nach unbekannten überlebenden hominiden Spezies problematisiert und zeigt, wie sich die lange Zeit als gültig angesehene „Single Species Hypothesis“ als zunehmend fragwürdig erweist und die alternative „Persistent Multi-Species Hypothesis“ an Plausibilität gewonnen hat. Was also klar dem Bereich der Anomalistik zugeschlagen wurde und immer noch wird, könnte bald Teil der konventionellen Anthropologie werden.

In dem hier vorgestellten Aufsatz geht es zunächst um eine allgemeine Diskussion des Forschungsproblems im Kontext der Mainstream-Archäologie und den allmählichen Paradigmenwandel. Dessen Relevanz betont er anschließend mit seiner Analyse von entdeckten Fußabdrücken aus verschiedenen Teilen der Erde. Als Experte für die evolutionäre Entwicklung des menschlichen Bewegungsapparates ist er in der Lage, Rückschlüsse aus den Besonderheiten der gefundenen Abdrücke in Bezug auf das verursachende Lebewesen zu ziehen und Unterschiede zu den Abdrücken des Homo sapiens herauszuarbeiten.

Meldrum, J. (2016). Sasquatch and other wildmen: The search for relict hominoids. Journal of Scientific Exploration, 30(3), 355-373.